HARZ - WANDERUNG
GERNRODE - FÖRSTERBLICK - HAFERFELD - HELIGER BERG

Blick vom Park am Osterberg  auf Gernrode und Bad Suderode
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  • Blick vom Park am Osterberg auf Gernrode und Bad Suderode
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Der Wanderfreund Manfred Böhm hatte - wie so oft - die Wanderleitung einer  Spätherbstwanderung des Harzklub ZweigvereinsQuedlinburg übernommen. Der Treffpunkt war der Parkplatz am Osterteich in Gernrode. Dieser künstlich angelegter Stauteich  ist einer der wenige verbliebenden Teiche im Harz, die als Badeteiche freigegeben sind. Der Harzort Gernrode liegt am nordöstlichen Rand des Harzes. Die Stadt Gernrode ist ein Ortsteil der Welterbestadt Quedlinburg im Landkreis Harz in Sachsen - Anhalt.  Bekannt ist Gernrode durch die bereits im Jahre 961 erwähnte Stiftskirche St. Cyriakus. Sie stellt eines der bedeutendsten ottonischen Architekturdenkmäler Deutschlands dar. Es handelt sich hierbei um eine dreischiffige Basilika mit einer Ost- und einer Westapsis. Durch umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen im 19. Jahrhundert wurde die Stiftskirche weitgehend wieder  in dem Zustand vom 10. Jahrhundert,  zurückgeführt.  Die Kirche hat die älteste Nachbildung des Heiligen Grabes nördlich der Alpen. Bereits im Jahre 1080 wurde die  Grabkammer errichtet. Seit Ostern 1989 - jeweils am Ostersonntag früh um 6: 00 Uhr - beginnt das Gernroder Osterspiel in der noch stockfinsteren, aber bereits von Kirchenbesuchern stets überfüllten  Stiftskirche.  Mit dem Erscheinen der,  ganz in Weiß gekleideten und mit einer Kerze versehenen, 22 Darsteller fallen die ersten Lichtstrahlen des Ostersonntages in die Kirche.  Schon dies ist ein bewegender Augenblick. Ein Besuch dieses Osterspiels lohnt sich auf alle Fälle. Allerdings sollte man sich schon um 5:30 Uhr an der Stitskirche einfinden.

Osterteich - Stubenberg - Försterblick - Haferfeld

Vom Parkplatz  wanderten wir über den Staudamm am Ostufer des Osterteiches auf dem Ostergrundweg entlang bis wir zum Badebereich und dem Spielplatz des Osterteiches erreichten. Nach Überquerung des Wellbaches und dem Gleise der Selketalbahn erreichten wir die Osterhöhe. Diese Straße führt direkt unterhalb des Harzwaldes in westlicher Richtung und ist mit vielen Eigenheime bzw.  Bungalows versehen. In nördlicher Richtung kann man bei guten Sichtverhältnissen Quedlinburg gut erkennen.  Kurz vor Ende der Osterhöhe besuchten wir den, mit einer Panoramasicht und einem Spielplatz ausgestatteten, Stadtpark.  Nach der dort eingelegten kurzen Pause gelangten wir durch die Mauerstraße und der Überquerung der L243  zur Straße Hinter dem Friedhof. Schon bald verließen wir diese Straße um zum, oberhalb von Gernrode liegenden, ehemaligen HotelStubenberg zu gelangen. Derzeit wird das Hotel zu einer Ferienwohnanlage umgebaut. Dadurch verschwindet höchstwahrscheinlich eine weitere Gaststätte im staatlich anerkannten Erholungsort Gernrode. Vom Stubenberg aus wanderten wir jetzt auf der Rodelbahn  stetig bergauf  in Richtung Haferfeld. Etwa auf halber Strecke erreichten wir den Abzweig zum Försterblick. Nach fast 100 Metern waren wir am Försterblick. Von dort oben hat man einen wunderschönen Ausblick auf Gernrode mit seiner Stiftskirche und das Harzvorland. Auch eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel ist neben einer Hirschraufe und weiteren Sitzgelenheiten vorhanden. Seit dem 26.09.2024 (Einweihung durch den Staatssekretär Dr. Steffen Eichner))  befindet sich dort zusätzlich eine Holzfigur eines Försters. Zum Gedenken des Försters Roland Nelius. Er war von 1980 bis 2020 als Revierfürster im Revier Haferfeld tätig. Er setzte sich schon frühzeitig für den ökologischen Waldumbau ein. Für uns war es nun an der Zeit, nachdem wir die knapp 100 Höhenmetern bis zum Försterblich überwunden hatten, dort eine Pause einzulegen. Denn anschließend  ging es weiter, wenn auch nicht so steil, hinauf zum Haferfeld. Neben der Revierförsterei befand sich zu DDR - Zeiten eine forstwirtschaftliche Fachschule. Heute ist das Objekt in Privathand.  

Heiliger Berg - Heiliger Weg - Fritz Heckert Heim

Auf Höhe des Haferfeldes überquerten wir wieder die L243 um zum heiligen Berg zu gelangen. Auf dem heiligen Weg wanderten wir wieder in Richtung Gernrode. Über einen weiteren Wanderweg erreichten wir den Osterweg. Schon nach wenigen Meter  in westlicher Richtung sahen wir die Ruine des ehemaligen FDGB Ferienheims Fritz Heckert. Es ist zu bereits einem Lost Place verkommen. Nach meinen Informationen soll hier eine Ferienanlage bis 2026  entstehen. Ich glaube nur noch nicht daran!  Wir hatten das Glück bei einer Übung von Bergrettern zuzusehen. das Ferienheim Fritz Heckert wurde in den Jahren 1952 bis 1954 erbaut. Im Jahre 1969 wurde das Ferienheim umfangreich erweitert. So kam neben den Bettenbereich eine öffentliche Gaststätte mit Barbetrieb hinzu. Anschließend gelangten wir über den Osterweg , nun  in östlicher Richtung, zurück zum Parkplatz am Osterteich. In und um Gernrode gibt es eine Vielzahl mit Ostern verbundenen Begriffe. wie Osterteich, Ostergrund, Osterhöhe, Osterberg, Osterweg . Ähnlich ist es mit dem Adjektiv  heilig. So gibt es den heiligen Teich, den heiligen Berg und den  heiliger Weg.  Ich vermute, dass diese Begriffe aus jener Zeit stammen, als es in Gernrode noch das Stift mit den  Stiftsdamen und  Äbtissinen gab. Meinen Bericht habe ich wieder mit Archivbildern ergänzt. Ein Sonderlob geht an den Wanderführer Manfred Böhme. Es gelingt es ihm immer wieder uns neue Wege, neue Aussichten oder auch neue Orte vorzustellen. Dafür meinen herzlichsten Dank.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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