HARZ - WANDERUNG
KZ - GEDENKSTÄTTE LANGENSTEIN- ZWIEBERGE - BÖRNECKE - TÖNNINGSTEIN
Ein Besuch der KZ - GedenkstätteLangenstein - Zwieberge stand auf dem Programm des Harzklub Zweigvereins Falkenstein. Dankenswerterweise ist der Wanderfreund Manfred Müller für den erkrankten Vorsitzenden des Zweigvereins Falkenstein, UdoMünnich, eingesprungen und hat diese doch teilweise emotionale Wanderung durchgeführt. Das KZ Langenstein- Zwieberge war eine Außenstelle des KZ Buchenwald bei Weimar. Das Gelände des von uns besuchten KZ befindet sich im nördlichen Vorharz zwischen Blankenburg und Halberstadt. Das KZ - Lager wurde im April 1944 bei Langenstein eingerichtet. Neben den Juden waren es Sozialdemokraten, Kommunisten und vor allem Kriegsgefangene aus insgesamt 22 Nationen, die in der Außenstelle gefangen gehalten wurden. Der größte Teil der Häftlinge mussten im nahe gelegenen Halberstädter Thekenberg arbeiten. Hier sollte eine riesige unterirdische Rüstungsproduktionsanlage entstehen. Und dies unter unmenschlichen Arbeit - und Lagerbedingungen. Von den ca. 7.000 Häftlingen verloren etwa 1.900 Häftlinge hierbei ihr Leben. In dem KZ-Lager gab es auch ein sogenanntes Junkerslager. Hier waren Häftlinge untergebracht, die in verschiedenen Junkerswerken arbeiten mussten. So haben auch Häftlinge in den Junkerswerken Aschersleben gearbeitet. Bei der Evakuierung des Außenlagers im April 1945 verloren weitere 2.500 Häftlinge, bei den über 100 km langen Todesmärschen, ihr Leben. Ein Besuch dieses KZ ist immer wieder sehr beeindruckend. Es verpflichtet uns alle, alles zu unternehmen damit sich die Geschichte nicht wiederholen kann.
Nach dem Besuch des Außengelände des KZ wanderten zu dem nahe gelegenen Dorf Börnecke. Auf dem Weg dahin kamen wir auch an einer Sandhöhle vorbei, sie wird auch als Schutzhöhle bezeichnet. Es kann davon ausgegangen werden, dass dort früher Stubensand abgebaut wurde. Am nordwestlichen Ortsrand von Börnecke befindet sich eine Schwefelquelle. Schon vor hunderten von Jahren wurde diese Quelle zu Heilzwecken benutzt. Heute fließt das schwefelhaltige Wasser ungenutzt in einen kleinen Teich. Von der Schwefelquelle, wo wir eine Pause einlegten, ging es durch den Ort Börnecke um zu den, am südöstlichen Teil von Börnecke befindlichen, Prinzenstein zu gelangen. Dort angekommen, informierte uns unser Wanderleiter über die Entstehung dieses Gedenksteines. Er wurde, zum Andenken des, im Jahr 1631 im 30- jährigen Krieg ums Leben gekommenen, brandenburgischen Prinzen Christian Wilhelm, auf der Prinzenhöhe aufgestellt. An der St. Petri Kirche vorbei führte uns unser Weg über die Rahle, einem kleinen Bach, hinauf zu einer Anhöhe, dem Seeberg. Am Fuße dieser Erhebung wanderten wir auf dem Feldweg in nordwestlicher Richtung weiter bis wir auf den, zur DBHaltestelle Börnecke hinführenden, Feldweg trafen. Wir folgten diesem Feldweg aber in der entgegengesetzten Richtung. Dieser Feldweg, der auch als Wanderweg gekennzeichnet ist, führte uns hinauf zum Kammweg des Tönnigsberges. Auf diesem Kammweg erreichten wir nach ein paar hundert Metern - in östlicher Richtung - den Tönnigsstein. Hier sollen sich im Jahre 1537 zwei Schafhirten um einen Weideplatz gestritten haben. Dabei kam einer der Schäfer ums Leben. Nach der Begutachtung des Steines wanderten wir auf dem Kammweg wieder zurück. Da wir die Bergkuppe bereits erreicht hatten, ging es nun in südlicher Richtung bergab. Vom Rande des Tönnigsberges konnten wir einen Blick auf die Halberstädter Thekenberge werfen. Oben am Bergkamm war der Gläserner Mönch schwach zu erkennen. Unterhalb diesen Gläsernen Mönches haben bzw. mussten die KZ- Häftlinge innerhalb von nur 10 Monaten in dem Thekenberg ein 13 km langes unterirdisches Stollensystem mit einer Gesamtfläche von 67.000 m² unter den Decknamen Malachit schaffen. Wir aber wanderten am Südrand des Tönnigsberges zurück zum KZ- Geländes. Bis zum Parkplatz an der Gedenkstätte waren es nun noch wenige Mieter. Für die gute Wanderführung möchte ich mich beim Wanderfreud Manfred Müller recht herzlich bedanken. Die Wanderstrecke betrug ca. 10 km bei etwa zweihundert Höhenmetern.
Bürgerreporter:in:Gerd Horenburg aus Aschersleben |
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