Diabas-Tagebau-Erweiterung ?

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Kürzlich erschien im Hinterläder Anzeiger ein Artikel mit dem erfolgversprechenden Titel "Diabas-Tagebau darf erweitert werden" . . . "und bringt der Gemeinde Eschenburg jährliche Einnahmen von 100 000. Euro".

So einfach ist das, wenn Gemeindevertreter etwas beschließen, die gar nicht
davon betroffen sind und wahrscheinlich außer Einnahmen für die Gemeindekasse keine weiteren Gedanken verwenden an die Folgen eines solchen Beschlusses.

Die Gesamterweiterung bezieht sich auf 5,8 ha, das bedeutet eine weitere "Naturverschandelung" um 58 000 Quadratmeter.

Es werden auch zunächst die Bedenken des Ortsbeirates nur zu Kenntnis genommen und die Bürger vom Hirzenhainer Bahnhof bleiben vorerst auf ihren Häuserschäden sitzen , deren Ursache sehr wahrscheinlich die Sprengungen des nahe liegenden Diabas-Tagebaus sind. Wovon auch sonst ?

In der damaligen Stellungnahme hieß es, daß eine Zustimmung zur Erweiterung nur gegeben werden könnte, wenn diese Schäden reguliert würden.

Unverständlich dann diese Abstimmung der Gemeindevertreter.

Geht es wirklich "nur" um die in Aussicht gestellten Einnahmen, die außerdem noch mit der Nachbargemeinde geteilt werden müsste ?

Denn es ist nicht nur die Gemeinde Eschenburg von dieser Erweiterung betroffen, auch die Nachbargemeinde Angelburg muß eine Zustimmung für die Gesamterweiterung geben.

Die Grenze beider Gemeinden geht mitten durch einen mit Wasser gefüllten, schon Jahrzehnte lang stillgelegten Steinbruch. Das ist schon jahrelang das Domizil des Angelsportvereins "Oberes Gansbachtal" e.V. mit einem wunderbar erstelltem Umfeld.

Außerdem wird die Höhe 500 , dicht am Fernsehturm gelegen, von vielen Wanderern der umliegenden Gemeinden angesteuert als willkommene Raststelle zur Erfrischung und Labung im Haus der Naturfreunde von Lixfeld.

Wer einmal dieses Idyll "Höhe 500" besucht hat, ist gefesselt von dem
herrlichen Fleckchen Natur und kehrt immer wieder gerne dorthin zurück.

Haben eigentlich die "Hinterländer" noch nichts dazu gelernt ?

Zunächst hat man die Lixfelder offene Viehweide auch für Wanderer, die einen weiten Blick ins Hinterland hatten mit Fichtenbepflanzung außer Betrieb gesetzt , dann wurde die unvergessliche Schelde-Lahn-Tal-Bahn stillgelegt und auch die Gleise abgebaut, den herrlichen Aussichtsturm "Eschenburg" gibt es schon lange nicht mehr und nun wird das Ende der 500 - Idylle beschlossen -
einfach so !

Wer auch nur ein bischen mit der Natur verbunden ist, muß zu einer geplanten Erweiterung ein glattes "Nein" sagen.

Es bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Gemeindevertretung Angelburg mit "Nein" abstimmt und Naturschutzbund, Naturschützer, alle Wanderer und eine Bürgerinitiative sich hierfür einsetzen.

Keiner denkt daran die Firma Diabas-Hirzenhain mit Sitz in Linz am Rhein einmal
an die Renaturierung der vorhandenen Verschandelung der Landschaft zu erinnern - eine Selbstverständlichkeit z.B. beim Braunkohletagebau in der Kölner Gegend, wo die Landschaft für die Bevölkerung wieder hergerichtet wird.
Hier bei uns bleiben ein unüberwindlicher tiefer Steinbruch und ein steiler und hoher künstlicher Abraumberg bestehen.

Aus dem derzeitigen Diabas-Steinbruch werden überwiegend Steine zu Splitt verarbeitet. Die Zeit in der noch der einheimische Diabas zu Grabsteinen verarbeitet wurde ist längst vorbei und die noch vorhandenen wenigen Steinmetzbetriebe beziehen ihr Grundmaterial überwiegend aus dem Ausland.

Diabas für Splitt ist sicher auch durch eine Ausdehnung in anderen Richtungen möglich und außerdem gibt es den Diabas für Splitt auch an vielen anderen Stellen in Deutschland.

Harry Clemens

Bürgerreporter:in:

Harry Clemens aus Breidenbach

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