Sage und Aberglaube aus Neustadt/Marburg-Biedenkopfkreis

Junker-Hansen-Turm am Abend
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Auf dem Weg von Kirchhain nach Kassel kommt man, wenn man mit der Bahn fährt, an Neustadt vorbei. In Neustadt gibt es einen merkwürdigen in altertümlicher Bauweise erbauten Turm. Dieser Turm ist der „ Junker-Hansen-Turm“ und soll einstmals einem Junker als Wohnung gedient haben. Junker Hans wohnte als erstes in einem Bergschloss, was auf dem Hainberg lag. Es hieß eigentlich Nellenburg. Der Junker besaß angeblich fünf Dörfer die jedoch alle verstreut im Umkreis lagen. Er träumte davon eine Stadt sein Eigen nennen zu dürfen. Er hatte dem Teufel schon seine Seele vermacht und befahl diesem nun aus seinen Dörfern eine Stadt zu machen. So soll NEUSTADT entstanden sein. Der Teufel baute in dieser Stadt einen festen Turm, die Wohnung von Junker Hans. Dicke und feste Baumstämme wurden in die Erde gerammt um für dem Bau einen guten Untergrund zu schaffen. Auch die Pferde fanden in diesem Turm einen Platz und die Kutsche, mit der Junker Hans fuhr hingen außen an der Mauer. Damit die Pferde auch zu ihrem Stall kamen, wurden die Hufeisen verkehrt angelegt mit den Stollen nach vorne. Die Pferde kletterten nun leicht die Mauer rauf und runter. Wenn Junker Hans über Land fahren wollte zog er ein Rad aus der Achse. Er fuhr somit auf drei Rädern. Der vierte Achsschenkel wurde von dem Teufel gehalten der neben dem Wagen nebenher lief. Vom Teufel wurde auch verlangt, dass er die hinten ausgebrochenen Steine, wieder pflastern sollte. Auf Dauer hatte der Teufel keine Lust mehr und wollte dem Junker Hans seine Seele wieder zurückgeben.
Junker Hans wollte davon natürlich nichts wissen.

Für alle die den Junker-Hansen-Turm nicht kennen eine kleine Erklärung:

Der Junker-Hansen-Turm ist das Wahrzeichen der Stadt Neustadt in Hessen. Benannt nach dem hessischen Hofmeister Junker Hans von Dörnberg, wurde er um 1480 als Teil der Stadtbefestigung von dem landgräflichen Baumeister Hans Jakob von Ettlingen errichtet. Geplant als Bergfried und als Wohnturm vollendet ist der begehbare Junker-Hansen-Turm mit einer Gesamthöhe von über 50 m und einem Durchmesser von rund 13 m ist der größte Fachwerkrundbau Europas.

Junker-Hansen-Turm am Abend
Junker Hans und seine Damen
Bürgerreporter:in:

Martin & Christine Kewald-Stapf/Stapf aus Amöneburg

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