Damals war Frau immer gut gekleidet

Foto: Christine Stapf

Ich sehe sie vor mir, meine Oma die ich fast nur in Kittelschürzen kannte.

Es gab eine Zeit da gehörte die Kittelschürze in jeden Haushalt. Bunt mit großen Taschen war sie zweckmäßig für die Haus- und Gartenarbeit. Für den Sonntag hing ein weißes Exemplar im Schrank. Mit diesem Kleidungsstück war Frau immer angezogen und sie schonte ihre Kleidung.

Der Kittel ist eigentlich eine Berufsbekleidung. Weiße Kittel mit langen Ärmeln tragen die Mediziner und hin und wieder sieht man auch in der Apotheke heute noch Mitarbeiter in dieser weißen Kleidung. Lageristen bevorzugten den grauen Langarmkittel.

Reinigungskräfte tragen wie ich heute noch beobachte die Kittelschürze. Ist es doch praktisch seine Schlüssel das Staubtuch und andere Dinge in die großen Taschen stecken zu können. Die Ärmellose Variante hielt in den 60ziger Jahren ihren Einzug.

Schürzen gab es schon im 15. Jahrhundert. Sie diente als Zier und Schmuckstück. Zur Alltagskleidung zählte sie im Mittelalter bei der Mittel- und Unterschicht. Wer mehrere Schürzen in verschiedenen Farben besaß signalisierte doch etwas Wohlstand.

Bei Volkstrachten ist die Schürze noch ein wichtiges zusätzliches Kleidungsstück. Soll man doch an der großen Schleife den Stand der Frau erkennen. Ist die Trägerin nun verheiratet oder noch zu haben.

Beim Dirndl sprach man im 15. Jahrhundert von dem „Fürtuch“. Dieses Vortuch war reichlich bestickt und verziert.
Die Kittelschürze und die Volkstrachten sind im täglichen Leben fast verschwunden.

In Mardorf, einem Stadtteil von Amöneburg sehe ich wenige ältere Frauen die noch Tracht tragen. Das Dirndl hat wie ich denke seinen großen Tag alljährlich beim Oktoberfest in München.

Bürgerreporter:in:

CHRISTINE Stapf aus Amöneburg

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