Der Disibodenberg

Der Eingang zum Disibodenberg..
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Der Disibodenberg

Am Zusammenfluss von Nahe und Glan liegt der Ort Odernheim mit seinem Berg dem späteren Disibodenberg. Schon in keltischer und römischer Zeit ist er ein Heiligtum. Bei Grabungsfunde fand man einen römischen Altar aus dem 2./3. Jahrhundert, der einen Speerwerfer zeigt. Eine römische Ansiedlung stand im 3./4.Jahrhundert auf dem Berg.
Als 640 der Irische Prediger Disibod mit seinen drei Helfern ins Nahetal kam baute er eine Hütte auf dem Berg und begann mit der Verkündung des Evangeliums unter der heidnischen Bevölkerung. Eine Taufkapelle am nordöstlichen Fusse des Berges wurde von Dankbaren Anhänger der neuen Lehre errichtet. Nach dem Tode von Disibod, im Jahre 700, wurden eine Kirche und eine Klosteranlage errichtet und sein Grab wurde zu einer wundertätigen Pilgerstätte. Seine Gebeine wurden 745 in die Klosterkirche, unter dem Altar, umgebettet, als der Mainzer Bischof Bonifatius das Grab des Missionars besuchte.

882 und in der ersten Hälfte des 10 Jahrhunderts wurden das Kloster und seine Anlage mehrmals von Normannen und Ungarn überfallen, geplündert und zerstört. Die Gebäude verfielen nach dem die Mönche geflohen waren. Schliesslich löste Erzbischof Hatto II. von Mainz ( 968- 970 ) das Kloster auf. Um die Jahrhundertwende lies Erzbischof Willigis für 12 Stiftsherren ( Kanoniker ) eine neue Kirche errichten und die Gebäude wieder in standsetzen, sie übernahmen dann die Seelsorgerischen Betreuung für die umliegenden Siedlungen. Dem Stift stand das Recht des Zehnten in seinen Ländereien in Form von Getreide und Wein zu. Es besass reichlich Güter, Ländereien und deren Einkünfte. Auch nach dem Tod von Erzbischof Willigis wurden reiche Schenkungen an das Kloster gemacht da viele Adelige sich dort aufhielten.
Der Bau einer dreischiffigen Pfeilerbasilika wurde begonnen und 1143 die Schlussweihe der Klosterkirche, deren Grundriss heute noch gut zu erkennen ist. In den folgenden Jahren wurde das Kloster immer reicher durch Schenkungen von Grafen und Rittern und bekam einen Ruf als Wallfahrtsort durch Gelehrte Männer die in den Klostermauern lebten.
1240 führte ein Streit zwischen Erzbischof Siegfried III. von Mainz und dem Wildgrafen Konrad II. von Kyrburg die Kriegsausgaben zur Verschuldung des reichen Klosters. Verschlimmert wurde die Lage durch des sich ausbreiteten Raubrittertum. Der pfälzisch- bayrische Erbfolgekrieg fügte der ganzen Nahegegend grossen Schaden zu und das Kloster Disibodenberg wurde völlig ausgeplündert. Durch die Reformation wurde die gänzliche innere Auflösung der Abtei herbei geführt. Der letzte Abt Peter von Limbach trat 1559 das Kloster an den Meisenheimer Erbvogt Herzog zu Zweibrücken ab. Mehrfache Verwüstungen brachte der Dreissigjärige Krieg 1618-1648 und der Pfälzische Erbfolgekrieg 1688-1697 über das Kloster. Die Reste des Klosters kamen 1768 durch den Hagenbacher Tauschvertrag an die Kurpfalz.
1989 begann das Landesamt für Denkmalpflege in Mainz mit Grabungen und Sicherungsarbeiten im Klostergelände. Ehrengard Freifrau von Racknitz führte das ehemalige Klostergelände in die Disibodenberger SCIVIAS- Stiftung und war die letzte Besitzerin der Klosteranlage.
Auf dem Disibodenberg verbrachte Hildegard von Bingen den grössten Teil ihres Lebens und schrieb ihr erstes Werk „ SCIVIAS „- Wisse die Wege.

Bürgerreporter:in:

Gisela Diehl aus Alzey

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