Das Leben der Hildgard von Bingen auf dem Disibodenberg
1098 in Bermersheim bei Alzey / Rheinhessen geboren war sie das zehnte Kind der Edelfreien Hildebert und Mechthild von Bermerheim. Sie wuchs dort mit zahlreichen Geschwister n auf und wurde im Alter von acht Jahren als zehnter Teil , was damals durchaus üblich war, mittels eines verbindlichen Ritus an die Kirche gegeben. Sie kam zu der sechs Jahre älteren Jutta von Sponheim, die im Alter von zwölf Jahren die Jugendfrauenweihe durch den Mainzer Erzbischof Ruthard empfangen hatte, zur religiösen Erziehung.
Am elften November 1112, nach dem Jutta ihre Profess ( Gelübde ) vor dem Abt Burchard abgelegt hatte, lies sie sich mit Hildegard und einer weiteren jungen Frau in der Frauenklause die 1108 von ihrer Familie auf dem Disibodenberg neben einem Mönchskloster errichtet wurde, einschließen. Jutta unterrichtete die Mädchen im Psalmengesang und im Stundengebet und führte sie in das benediktinische- monastische Leben ein. Die Mönche vom Kloster Disibodenberg unterstützen sie in der Erziehung und brachten ihnen die vier Grundhaltungen: Ehrfurcht, Beständigkeit, weise Maßhaltung und Verfügbarkeit, des Mönchsvaters Benedikt nahe.
Im Alter von 16 Jahren empfing Hildegard von dem heiligen Bischof Otto von Bamberg, der den inhaftierten Mainzer Erzbischof Adalbert vertrat, den geweihten Schleier und legte das monastische Gelübde ab und entschied sich damit freiwillig für das benediktinische Leben.
Nach dem Tod von Jutta von Sponheim 1136 wurde Hildegard von den versammelten Schülerinnen, deren Zahl mittlerweile auf 18 gestiegen war, einstimmig zur Oberin ( Lehrmeisterin ) der Klause gewählt, das mit der Zeit zu einem Kloster gewachsen war. Zu mehrfachen Auseinandersetzungen kam es mit Abt Kuno vom Disibodenberg als Hildegard die Askese mässigte. So lockerte sie die Speisebestimmungen und kürzte die langen Gebets und auch die langen Gottesdienstzeiten, die Jutta festgelegt hatte. Als Hildegard ein eigenes Kloster gründen wollte kam es zum offenen Streit und die Benediktiner des Disibodenbergs stellten sich dem Ansinnen entschieden entgegen. Da aber mit der Zeit die Platzverhältnisse für die Nonnen nicht mehr ausreichte und ihnen die Gemeinschaft mit den Mönchen nicht mehr zusagte siedelten sie 1147 – 1151 nach Bingen in das dort neugegründete Kloster Rupertsberg über.
Bürgerreporter:in:Gisela Diehl aus Alzey |
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