am Bahnhof Aichach
Erste digitale Anzeigentafel in Betrieb genommen
Das Projekt zur Verbesserung der Fahrgastinformation durch digitale Anzeigetafeln an ausgewählten Haltestellen des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbundes (AVV) geht in die Realisierungsphase. Nun haben Landrat Dr. Klaus Metzger, Dr. Linda Kisabaka, Geschäftsführerin des AVV, und Klaus Habermann, Erster Bürgermeister der Stadt Aichach, den ersten Anzeiger mit digitaler Fahr-gastinformation (DFI) am Bahnhof in Aichach in Betrieb genommen.
„Wir freuen uns sehr darüber, den Fahrgästen diesen Service zur Verfügung stellen zu können“, betonte Landrat Dr. Metzger. Neben den Fahrplandaten werden auch die Echtzeitdaten zur Versorgung der DFI-Anzeiger flächendeckend von den Systemen der Verkehrsunternehmen erzeugt, sobald sich die Fahrzeuge auf der Linie angemeldet haben und an die bayernweite Da-tendrehschreibe DEFAS übermittelt. Die DFI-Anzeiger wiederum beziehen diese Daten dann von DEFAS und zeigen diese sofort an. Damit wird die Verfügbarkeit der Daten durch automatisierte Schnittstellen weiter verbessert. „Mit dem Umstieg auf DEFAS ist ein weiterer Baustein für eine aktuelle Datenversorgung der Informationssysteme mit Echtzeitdaten gelegt“, so Dr. Kisabaka.
Minutengenaue Echtzeitinformationen
Anhand der übermittelten Echtzeitinformationen über den aktuellen Fahrzeugstandort wird die tatsächliche Ankunftszeit des Verkehrsmittels minutengenau hochgerechnet und dem Fahrgast auf dem DFI-Anzeiger mit „X Minuten“ angezeigt. Dies ermöglicht, dass auch kurzfristig auftretende Verspätungen durch Umleitungen oder Stau unmittelbar über die DEFAS-Schnittstelle auf den digitalen Anzeigetafeln angezeigt werden. „Die digitalen Fahrgastinformationsanzeiger informieren den Fahrgast somit auf den ersten Blick mit den aktuellen Echtzeitdaten-Daten“, so Aichachs Bürgermeister Habermann. Wird anstelle von „X Minuten“ eine Uhrzeit angezeigt, sind dies Fahrplandaten und es liegen im System – noch - keine Echtzeitdaten vor, z.B. wenn das Fahrzeug noch nicht auf Linie angemeldet ist.
Die neuen digitalen Fahrgastinformationsanzeiger gibt es in zwei Ausführungen:
Für große Haltestellen wie zum Beispiel Bahnhöfe kommen vornehmlich große Thin-Film-Transistor-Flachbildschirme mit einer Diagonale von 46“ zum Einsatz. Sie können bis zu acht Abfahrten in Echtzeit anzeigen.
Die kleinere Variante setzt auf die so genannte E-Ink-Technologie und informiert den Fahrgast über die nächsten vier Abfahrten. „Diese Geräte sind nicht nur stromsparend, sondern werden nach Möglichkeit über eigene Solarmodule mit erneuerbarer Energie versorgt. Damit wird so-wohl dem Umweltschutz Rechnung getragen, als auch kostenaufwändige Tiefbauarbeiten und Stromanschlüsse vermieden“, erklärt Dr. Kisabaka.
Pilotprojekt in Aichach
„Das Projekt wird vom Freistaat Bayern gefördert“, erklärt Landrat Dr. Metzger. Die einmaligen Anschaffungskosten rund um die Geräte werden mit 75 Prozent gefördert, die restlichen 25 Prozent der Anschaffungskosten finanziert der Verbund. Die laufenden Kosten für Wartungsverträge, Stromversorgung und Datenkommunikation werden von den jeweiligen Kommunen getragen. „Die Entscheidung, ob einzelne Haltestellen ausgerüstet werden oder nicht, ist vom Interesse der jeweiligen Kommune abhängig. Die Auswahl der Standorte erfolgt daher in enger Abstimmung mit den Rathäusern“, ergänzt Dr. Kisabaka.
Neben der Stadt Aichach, die sich als eine der ersten Kommunen im AVV für die DFI-Ausstattung entschieden hat, haben bereits weitere Kommunen für eine Projektteilnahme beschlossen. So folgen schrittweise aus den Landkreisen Augsburg und Dillingen a.d.Donau weitere digitale Anzeigetafeln beispielsweise in Wertingen, Aystetten, Oberottmarshausen, Klosterlechfeld, Untermeitingen und Graben. „Mit andern interessierten Kommunen stehen wir derzeit in Kontakt“, so Dr. Kisabaka. Eine Ausstattung aller rund 1.500 Haltstellen im Verbundgebiet mit dieser Technik ist wirtschaftlich nicht sinnvoll. Daher hängt die Entscheidung, welche Haltestellen für die Ausstattung mit DFI-Anzeiger vorgesehen werden, zum einen vom jeweiligen Fahr-gastaufkommen an der Haltestelle ab, zum anderen aber auch von der Bewertung der jeweili-gen Kommune, die dann auch die daraus resultierenden Betriebskosten tragen muss.
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