Neue Ausstellung im Sisi-Schloss: Kaiserin Elisabeth und die liebe Verwandtschaft

Ein Jugendkleid inmitten der Schlösser ihrer Kindheit. | Foto: Erich Echter
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  • Ein Jugendkleid inmitten der Schlösser ihrer Kindheit.
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Lernen Sie bei der diesjährigen Ausstellung Kaiserin Elisabeth und ihre nahe Verwandtschaft, vor allem ihre Familie „in Bayern“, kennen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit Sisis Familie, ihren Eltern, Geschwistern und Kindern.

Im September 1828 heiratete Herzog Maximilian Joseph mit Ludovika eine Tochter des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph. Obwohl es eine eher unglückliche Ehe war, hatten sie zusammen zehn Kinder: Ludwig Wilhelm (1831–1920), Wilhelm Karl (1832–1833), Helene Karoline Therese (1834–1890), Elisabeth Amalie Eugenie (1837–1898), Karl Theodor (1839–1909), Marie Sophie Amalie (1841–1925), Mathilde Ludovika (1843–1925), Maximilian (1845), Sophie Charlotte Auguste (1847–1897) und Maximilian Emanuel (1849–1893).
Herzog Max in Bayern war ein sehr bürgernaher Mann und erzog die Kinder sozial. Böse Zungen behaupteten, die Familie sei „verbauert“. Die Mutter, Herzogin Ludovika, hatte vor allem ein Ziel: Die Kinder mussten standesgemäß verheiratet werden. So wurde eine Tochter immerhin Kaiserin, eine andere Königin von Neapel und beider Sizilien. Obwohl über halb Europa verstreut, hatten die Geschwister auch im Erwachsenenalter noch eine sehr nahe Bindung zueinander und trafen sich regelmäßig an verschiedenen Orten - auch dies wohl eine Frucht der unbeschwerten Kindheit.
Elisabeth selbst hatte bei ihren ersten Kindern gar nicht die Möglichkeit, selbst auf die Erziehung einzuwirken. Sophie, Gisela und auch Kronprinz Rudolph wurden von ihrer Schwiegermutter Sophie sowie Ammen, Kindermädchen und Erziehern sehr streng, dem spanischen Hofzeremoniell angemessen, aber abgeschirmt von ihrer Mutter, betreut. So konnte sie auch keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Ganz anders bei dem vierten Kind, Marie Valerie. Die kleine Erzherzogin wurde von Elisabeth als „meine Einzige“ bezeichnet. Die beiden hatten ein sehr enges und liebevolles Verhältnis zueinander.
In der Ausstellung sind Originalexponate wie Zither und Wanderstab von Herzog Max in Bayern, viele Porträts und Büsten, Gemälde, die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, Familienfotos der Kaiserin, Urkunden und Briefe zu sehen. Sie alle geben Aufschluss über das Leben und Wirken dieser Wittelsbacher und Habsburger, beleuchten teils tragische Schicksale, aber auch bemerkenswerte Leistungen. Dies trifft besonders auf Sisis Geschwister zu. So gründete ihr Bruder Karl Theodor 1895 in München eine Augenklinik und führte unzählige kostenlose Augenoperationen durch. Tragisch war dagegen das Schicksal ihrer Schwester Sophie. Sie war kurze Zeit verlobt mit König Ludwig II., erlebte in ihren weiteren Leben aber viel Leid und starb schließlich bei einem Brand in Paris.

Sisi - Leben, Tod & Mythos

Die Dauerausstellung im 1. Obergeschoss bietet durch eine multimediale Inszenierung facettenreiche Einblicke in Elisabeths Leben von der Kindheit bis zum Tod und geht der Frage nach, wie der Mythos „Sisi“ entstand. Die Besucher erleben Sisis unbeschwerte Kindheit, auf die die Zwänge des Wiener Hofes folgten. Ein Raum widmet sich Elisabeths Schönheitskult. Ein “magischer Spiegel” gibt Geheimnisse der Kaiserin preis. Dafür genügt es, die Bürste oder den Handspiegel am Schminktisch zu berühren. Auch dem Thema Reisen ist ein eigener Raum gewidmet. An einem interaktiven Kartentisch können Besucher die Reisen von Kaiserin Elisabeth nachvollziehen. Im letzten Raum schließlich dreht sich alles um ihren tragischen Tod, der Sisi bald unsterblich machte.
Die Ausstellung im Wasserschloss in Aichach-Unterwittelsbach (Klausenweg 1) ist geöffnet von Donnerstag, 28. April, bis Sonntag, 30. Oktober, Di - Fr von 10 bis 17 Uhr sowie Sa, So und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro und für Kinder 2,50 Euro, Familien zahlen 11 Euro, Gruppen 4 Euro pro Person. Alle Eintrittskarten für das Sisi-Schloss sind am gleichen Tag nachmittags auch gültig für das Stadtmuseum Aichach (Schulstraße 2) und das Wittelsbacher Museum (Stadtplatz 2).

Führungen und Rahmenprogramm

Führungen für Gruppen sind jederzeit nach Vereinbarung unter Telefon 08251/891869 möglich. Die Kosten betragen 40 Euro je Führung zuzüglich dem Eintritt von 4 Euro pro Person. Für Einzelpersonen wird zwischen Mai und Oktober jeweils am ersten Samstag im Monat eine kostenlose Führung angeboten, lediglich der Eintritt zur Ausstellung ist zu zahlen. Beginn ist jeweils um 14 Uhr.
An den Wochenenden hat auch das Sisi-Café geöffnet und bietet Kaffee und Kuchen sowie Erfrischungsgetränke, bei Biergartenwetter auch kleine Brotzeiten. Geöffnet hat das Café samstags von 13 bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.
Das Rahmenprogramm zur Ausstellung bietet nach zwei Jahren Corona-Pause heuer wieder Vorträge, Konzerte, das Barockpicknick und die Schleppjagd. So referiert Brigitte Neumaier unter anderem über Herzog Karl Theodor in Bayern, den Lieblingsbruder der Kaiserin, Kaiserin Elisabeth und ihre Töchter, über das ungleiche Paar Herzog Maximilian Joseph und Herzogin Ludovika sowie über die Geschwister der Kaiserin. Alle Termine finden Sie in Kürze auf der neuen Homepage des Sisi-Schlosses unter www.sisischloss.bayern. Die Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Im Eintritt ist auch der Besuch der Ausstellung enthalten.
Das „Sisi-Schloss“ in Unterwittelsbach hatte Herzog Max in Bayern, Sisis Vater, 1838 erworben. Das Wasserschloss in Unterwittelsbach wurde für etliche Jahre zur bevorzugten Sommerresidenz des Herzogs, der hier der Jagd und dem Zitherspiel frönte. Hier soll Sisi unbeschwerte Kindheitstage verbracht haben.
Bis 1958 war das Wasserschloss im Besitz des Hauses Wittelsbach, später wurde es zum Jugendheim. 1999 erwarb die Stadt Aichach das Schloss und sanierte es behutsam. Seit 2000 finden jedes Jahr in den Monaten Mai bis Ende Oktober wechselnde Ausstellungen statt. Diese haben immer einen Bezug zur Kaiserin und zur bayerischen Geschichte. Seit 2020 ist im ersten Stock des Schlosses eine Dauerausstellung über Kaiserin Elisabeth eingerichtet.

Bürgerreporter:in:

Stadt Aichach aus Aichach

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