Kulturförderpreis 2022 geht an zwei junge Frauen
Janina Maria Schmaus und Professorin Monika Aidelsburger sind die Preisträgerinnen des Kulturförderpreises 2022. Der von der Stadt Aichach und der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen gemeinsam ausgelobte Preis wurde in diesem Jahr zum 12. Mal vergeben.
Bei der Preisverleihung im Sisi-Schloss ging Erster Bürgermeister Klaus Habermann auf die Frage ein, warum die Stadt überhaupt den Aufwand betreibt, im inzwischen dreijährigen Rhythmus einen Kulturförderpreis zu verleihen. Seine Gegenfrage war: „Möchten Sie in einer Stadt leben ohne kulturelles Leben, ohne musikalische Angebote und Höhepunkte, ohne Ausstellungen, ohne Kunst im öffentlichen Raum, ohne Literatur und Theater, ohne anspruchsvolle Filmvorführungen?“ Ganz sicher nicht, war der Bürgermeister überzeugt. „Erst das kulturelle Leben lässt eine Stadt aufblühen.“ Es sei in erster Linie das geistige Leben, das einer Stadt Lebenswert und Unverwechselbarkeit verleihe.
Das griff auch Birgit Cischek, die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, in ihrem Grußwort auf: „Lebenswert speist sich durch ein breites Angebot an Kunst und Kultur.“ Gerade in unsicheren Zeiten wie momentan müsse eine solide Basis vor Ort geschaffen werden, betonte Cischek. „Deshalb ist es wichtig, Menschen mit herausragenden Leistungen zu würdigen.“
Preis auf 3.00 Euro erhöht
Sie freute sich, dass die Sparkasse trotz der schwierigen Zeiten am Kulturförderpreis festgehalten hatte. Den Preis, der üblicherweise mit einem Preisgeld von 2500 Euro dotiert ist, haben Stadt und Sparkasse heuer auf 3000 Euro erhöht, damit beide Preisträgerinnen jeweils 1500 Euro erhalten.
Sechs Bewerbungen waren bei der Stadt eingegangen. Sie deckten ganz unterschiedliche Bereiche ab: bildende Kunst, Musik, Bühnenkunst, Literatur und Wissenschaft. Das machte der Jury die Entscheidung nicht gerade einfach. Der gehörten neben Bürgermeister Habermann und Birgit Cischek auch Kulturreferent Helmut Beck, die Stadtratsmitglieder Marion Zott, Rita Rösele und Raymund Aigner, der Vorsitzende des Kunstvereins Aichach, Werner Plöckl, Kunsterzieher Hans Wiedemann und Franz Gutmann von der Gruppe Aic-Creativ an. Letztlich fiel die Wahl auf zwei junge Frauen, die in ihrem Leben in zwei unterschiedlichen Bereichen ihren eigenen Weg gegangen seien. Mit viel Können, Leidenschaft und Überzeugung, wie Bürgermeister Klaus Habermann bei seiner Laudatio ausführte.
Sängerin,Tänzerin und Gesangspädagogin
Janina Maria Schmaus ist Musical-Darstellerin, Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin. Die 33-jährige ist spätestens seit ihrer Mitwirkung beim „Open air am Sisi-Schloss“ in der Rolle der Sisi auch überregional bekannt. Ihre Mitwirkung im Kindermusical „Wolle,Wiwi und Wawa“, das von Aichach aus in ganz Deutschland auf Tour ging, ist ebenso hervorzuheben wie ihre regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Theater Fritz und Freunde. Auch in vielen weiteren Rollen in Kindermusicals zeigt sie ihr besonderes Talent als Kulturvermittlerin für den musikalischen Nachwuchs. Daneben ist Janina Schmaus seit Jahren intensiv als Gesangspädagogin in Aichach tätig und vermittelt ihre Leidenschaft für Musik und Gesang. Durch ihre Präsenz in den Medien – zuletzt in der Hauptrolle der Dokumentation „Das Wittelsbacher Land“ beim Bayerischen Rundfunk – kann sie als Kulturbotschafterin Aichachs bezeichnet werden.
Weltspitze der Quantenphysik
Prof. Dr. Monika Aidelsburger ist Physikerin und seit 2019 Professorin an der Fakultät Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie arbeitet in der experimentellen Quantenphysik und ist Gruppenleiterin einiger Forschungsgruppen am Lehrstuhl für Quantenoptik. Zahlreiche hochdotierte Auszeichnungen zeugen von der ungewöhnlichen und beeindruckenden Karriere der gebürtigen Aichacherin. In Fachkreisen wird Monika Aidelsburger zur Weltspitze der Quantenphysik gezählt.
Mit Monika Aidelsburger wurde der Kulturförderpreis erstmals in den Bereich Wissenschaft vergeben. Die Jury war sich darin einig, dass gerade die Quantenphysik unsere Zukunft entscheidend mitgestalten wird und die Preisträgerin - auch jüngste Professorin der LMU München - mit ihrer Forschung Bahnbrechendes geleistet hat. Sie ist damit auch ein wichtiges Vorbild für junge Frauen in der Wissenschaft. Die Stadt Aichach sieht den an Monika Aidelsburger verliehenen Kulturförderpreis als Würdigung ihres Wirkens und als Ausdruck der Freude darüber, Geburts- und Schulstadt einer so hochkarätigen Wissenschaftlerin des 21. Jahrhunderts zu sein. Monika Aidelsburger konnte den Preis nicht selbst entgegennehmen. Das übernahm für sie ihre Mutter Gabi Anneser.
Beifallsstürme gab es von den Gästen für die musikalische Umrahmung der Preisverleihung im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach (Stadt Aichach). Diese gestaltete das Duo Paargold, das selbst erst kürzlich mit dem Internationalen Jugendförderpreis der Rotary-Clubs Schrobenhausen-Aichach und Dielsdorf-Zürich ausgezeichnet wurde, mit Peter Maklar an der Gitarre.
Die Stadt Aichach vergibt den Kulturförderpreis für besondere Leistungen. Bewerber müssen entweder in Aichach geboren sein oder bei Ablauf der Bewerbungsfrist mindestens ein Jahr ihren Wohnsitz oder seit mindestens fünf Jahren ihre Arbeitsstätte in der Stadt haben. Die Auszeichnung kann an Einzelpersonen oder an Gruppierungen vergeben werden. Der Kammerchor Sankt Sebastian erhielt 1995 erstmals den Kulturförderpreis. Weitere Preisträger waren der Kunstkreis Aichach, Rudi Rehle und Berndt Hermann, die IG Rock und der Liederchor, der Klarinettist Georg Arzberger, das Volkstheater Aichach, Tom & Flo und Franz Achter, Svetlana und Eduard Augsburger, die Künstlerin Maria Breuer und der Theaterverein Unterwittelsbach, Arnold Fritscher und Alois Kammer und der Förderverein „Frauenhaft“.
Bürgerreporter:in:Stadt Aichach aus Aichach |
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