Taiwanesinnen gestalten Weltgebetstag
Aichacher Frauen feiern Gottesdienst

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In Aichach versammelten sich gut 60 Frauen in der Aichacher Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt zur Feier des ökumenischen Weltgebetstages, der immer am ersten Freitag im März stattfindet. Dieses Jahr wurde er von Frauen aus Taiwan gestaltet. Er stand unter dem Motto „Glaube bewegt“. In Taiwan gehören nur zirka 5 Prozent der Bevölkerung christlichen Glaubensgemeinschaften an.
Mit einer Bilder-Schau und Texten wurden Land und Leute vorgestellt. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa 2% der Bevölkerung gelten als Indigene. Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der national-chinesischen Kuomintang vor den Kommunist/innen nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der „asiatischen Tiger-Staaten“, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen engagierter Aktivist/innen z.B. aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992 die ersten demokratischen Wahlen statt. Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.
Unter der musikalischen Leitung von Organistin Claudia Gruber sangen Frauen melodiöse Lieder aus dem Gebetsheft der Frauen aus Taiwan. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand der Brief an die Gemeinde in Ephesus (1,15-19) „Ich habe von eurem Glauben gehört“. Das ist ein Zukunftsplan für Demokratie, Menschenrechte und Frieden in diesen unsicheren Zeiten. Die Teilnehmerinnen zeigten sich im Gebet solidarisch.
Die Kollekte ist seit jeher ein wichtiger Bestandteil jeder Gottesdienstfeier zum Weltgebetstag. Als sichtbares Zeichen gelebter Solidarität kamen in Aichach 315,70 Euro zusammen. Diese Spende fließt auf ein internationales Konto, mit dem Frauenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt werden. In ihrer Abschlussrede bedankte sich Rita Widmann vom Vorbereitungsteam bei allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen haben. Nächstes Jahr werden Frauen aus Palästina den Weltgebetstag gestalten.
Beim anschließenden, gut besuchten Stehempfang im Pfarrgarten kam es noch zu einem regen Gedankenaustausch. Eine leuchtende Feuerschale sorgte mit ihren Flammen für ein angenehmes Gefühl in der Kälte.
BU1: Das Vorbereitungsteam des Weltgebetstages.
BU2: Stehempfang im Pfarrgarten
Fotos: Elisabeth Niedermayr

Bürgerreporter:in:

Petra Jarde aus Aichach

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