auch im August
Mit dem Nachtwächter durch die Altstadt
Ausgestattet mit Hellebarde, Signalhorn, einem langen Mantel als Wetterschutz und natürlich einer Laterne waren sie über 600 Jahre in Aichach tätig. Die Rede ist von den Nachtwächtern. Ihre Funktion als Feuerwache und Zeitansager haben sie längt verloren, doch in anderer Rolle sind sie immer noch aktiv: als Stadtführer.
Eher zufällig sei er vor einigen Jahren zu seiner Rolle als Nachtwächter gekommen, berichtet Franz Gutmann. Inzwischen hat er sich tief in die Materie eingearbeitet, seine Ausrüstung vervollständigt und bietet seit einigen Jahren Nachtwächterführungen in Aichach an. Neben der Stadtgeschichte und den Sehenswürdigkeiten kennt Nachtwächter Franz Gutmann auch viele Anekdoten und erzählt einiges aus dem Leben seiner „Vorgänger“. Oft seien es Handwerkergesellen oder frühere Soldaten gewesen, die sich als Nachtwächter etwas Geld dazu verdienten. Reich wurde man davon freilich nicht, der Wochenlohn betrug gerade mal einen halben Gulden, berichtet Gutmann. Zum Vergleich: Ein Handwerker verdiente einen Gulden pro Tag. Ab dem 13. Jahrhundert standen Nachtwächter in Diensten der Stadt Aichach, letzte Aufzeichnungen gibt es aus der Zeit um 1880.
Wer mit dem Nachtwächter Aichachs Altstadt erkunden möchte, hat dazu wieder Gelegenheit am Samstag, 17. August, los geht es um 20.30 Uhr. Treffpunkt ist immer der Eichenhain am Tandlmarkt (vor dem Verwaltungsgebäude). Die Nachtwächterführungen sind kostenlos.
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