Mit Gisela eine Fahrt von der belgischen Grenze nach Brüssel.
Belgiens Landschaften sind so unterschiedlich wie die Menschen, die darin leben. Das Land mit der urlaubsintensiven Küstenregion teilt sich auf in Flandern und die Wallonie. Die Flamen sprechen niederländisch und die Wallonen französisch. Im Osten gibt es noch den Bezirk Eupen, in dem häufig deutsch gesprochen wird. Belgien ist fast so groß wie Nordrhein-Westfalen. Das Land misst von Norden nach Süden ca. 230 km und von Osten nach Westen ca. 290 km.
Direkt hinter der belgischen Grenze bei Aachen gelangt man in das Gebiet von Moresnet, das nach dem ersten Weltkrieg bis 1920 als „Neutral-Moresnet“ unter deutsch-belgischer Verwaltung stand. Neu-Moresnet wird von einer restaurierten mittelalterlichen Burg überragt.
Die höchste Erhebung Belgiens ist mit 694 m der Signal de Botrange im Hohen Venn, dem an der deutsch-belgischen Grenze gelegenen Hochmoor. Das Hohe Venn gilt als das größte Hochmoor Europas, das seit der Eiszeit aufgrund der hohen Niederschläge und einer besonderen geologischen Formation entstanden ist. Es besitzt meterdicke Schichten aus Torf die wie ein Schwamm den Regen aufsaugen. Was der Torf nicht speichern kann, fließt gefiltert in die Bäche, Seen und Talsperren.. Die Tier- und Pflanzenwelt des Hohen Venns erfordert sehr viel Pflege. Seit 1992 sind die wertvollsten Flächen streng geschützt. Sie dürfen nur noch in Begleitung von staatlich geprüften Führern betreten werden. Seit 1994 versucht man, absterbende Bereiche im Hochmoor zu reaktivieren. Die Naturschutzgebiete des Hohen Venns sind in vier Bereiche gegliedert:
Zone A darf zu jeder Zeit betreten werden. Zone B ist tagsüber auf den Wegen für jeden zugänglich. Zone C darf nur in Begleitung eines vom Ministerium der Wallonischen Region anerkannten Führers betreten werden. Von Mitte März bis Ende Juni sind die C-Zonen wegen der Brutzeit der Vögel gesperrt.
Zone D ist für die Öffentlichkeit grundsätzlich gesperrt.
Wir sehen die Ardennen auf der linken Seite.
11 km weiter kommt Henri-Chapell, wo auf einem großen Soldatenfriedhof über 27.000 Gefallene von 1944 begraben waren. Sie wurden auf den großen Soldatenfriedhof Lommel, nach dessen Einweihung am 06.09.1959, nach und nach umgebettet, und der Friedhof in Henri-Chapell wurde aufgelöst. Auf dem Soldatenfriedhof Lommel, in der Nähe von Eindhoven, liegen aus dem zweiten Weltkrieg 38 560 und aus dem ersten Weltkrieg 542 gefallene deutsche Soldaten begraben. Er ist der größte Soldatenfriedhof des zweiten Weltkriegs in Westeuropa.
Wir sehen Verviers. Das Rathaus und die kleine Kirche Notre Dame, beide aus dem 18. Jahrhundert, sind beachtenswert.
Südlich von Brüssel, in der Wallonie, wirkt die Landschaft stellenweise kühl. Aber wenn sie in die Ardennen übergeht, verändert sie ihr Gesicht: viel Wald, weite Täler, Flüsse zum Bootfahren und Angeln, Höhlen, die man erkunden kann. Das Klima in den Ardennen ist trockener als im übrigen Belgien.
Herve sehen wir auf der rechten Seite. Es hat eine Kirche von 1625 mit einem romanischen Turm.
Vor uns im Maastal liegt Lüttich. Die Stadt hat mit ihren Vororten rund 500.000 Einwohner. Es ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und größte Stadt des wallonischen Landesteiles, außerdem die bedeutendste Industrie- und Handelsstadt im östlichen Belgien. Kulturelle Höhepunkte sind der Fürstbischöfliche Palast im spätgotischen Stil, der Marktplatz mit Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, den beiden Brunnen „Perron“ von 1698 und der Traditionsbrunnen aus dem Jahr 1719, die St.-Pauls-Kathedrale mit Kreuzgang aus dem 14. Jahrhundert und beachtenswerter Schatzkammer. Wir überqueren die Maas und den Maaskanal und werfen einen kleinen Gruß nach links zur Altstadt hin. Einer der wichtigsten und größten Flüsse Belgiens ist die Maas. Sie kommt aus den französischen Vogesen und durchfließt das östliche Belgien schon als breiter Strom. Sie mündet in den Niederlanden in die Nordsee.
Wir kommen an Tienen vorbei. Die Stadt ist bekannt durch ihre Zuckerindustrie und liegt in der Provinz Brabant.
Die Bodenfläche des Landes wird zu 53 % landwirtschaftlich genutzt. Rund 20 % sind mit Wald bedeckt.
Wir können es zwar nicht sehen, aber es ist in jedem Fall einen Besuch wert. Leuven auf deutsch Löwen, im 13. und 14. Jahrhundert schon von großer Bedeutung in Europa. Durch zahlreiche Tuchwebereien war die Stadt schon damals ein Textilzentrum. Leuven besitzt eine Universität, die schon 1425 gegründet wurde. Das Rathaus stammt aus den Jahren 1448 – 1463. Sehenswert sind außerdem die Peterskirche aus dem 15. Jahrhundert, die barocke Michaelskirche, die gotische Gertrudiskirche und der große Beginenhof.
Die Bevölkerungsdichte Belgiens ähnelt der des Ruhrgebietes. Die belgische Bevölkerung ist fast ausnahmslos katholisch. Die Migranten ausgenommen.
Wir nähern uns Brüssel, das ich in einem gesonderten Bericht beschreiben werde: http://www.myheimat.de/linz-am-rhein/beitrag/86333...
Bürgerreporter:in:Gisela Görgens aus Quedlinburg |
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