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Drei Wertinger radeln auf das 2760 Meter hohe Stilfser Joch

  • Die erfolgreichen Wertinger Radler Christoph Armbrecht, Michael Eising und Hans-Peter Bernklau von links die das 2760 Meter hohe Stlifser Joch erradelten.
  • hochgeladen von Konrad Friedrich

IfkI Michael Eising und Hans Peter Bernklau sind mit ihren Rennrädern zusammen mit Christoph Armbrecht auf dem Mountainbike auf das 2760 m hohe Stilfser Joch geradelt.
Bei strahlend blauen Himmel ging's morgens um 8 Uhr in Prato los. Der Fahrradtacho und der Höhenmesser wurden überprüft und obligatorisch auf Null gestellt. Bereits eine große Teilnehmerschar auf Rennrädern und Montainbike stand im Startbereich und rüstete sich, den Pass zu bezwingen. Als alles eingestellt war, das Rad ein letzte Mal inspiziert war, ging es los. Im Pulk von mehreren Radlern geht's zur ersten Steigung, man unterhält sich noch in der Gruppe über das schöne Wetter, das Fahrrad und das in weiter Ferne bzw. Höhe liegende Ziel.
In der Ortschaft Trafoi kommt dann so langsam der Schweiß auf die Stirn. Der Atem wird durch die Anstrengung schneller und der Pulsmesser zeigt eine zunehmende Herzfrequenz an. Jetzt das Trinken nicht vergessen, versuchen seinen Rhytmus zu finden, sind die Gedanken, die durch den Kopf schießen. Ein kurzer Blick hinüber zum Ortler, man sieht die schneebedeckten Gletscher und denkt, wie schön ist dieser Naturpark. Aber schon kommt der nächste Anstieg, wieder Kehre um Kehre schrauben wir uns dem Ziel entgegen. Die Steigung nimmt zu und liegt zwischen neun und elf Prozent. Steilere Passagen kommen erst im oberen Teil des Passes.
Der Schweiß tropft mittlerweile ordentlich, alles ist durchgeschwitzt. Wir denken, warum tun wir uns das an, wir könnten doch genauso gut durch unser Schwabenländle radeln, da sind keine so hohen Bergpässe. Jetzt noch eine Kehre und die Franzenhöhe ist zu sehen. Hier ist ein Versorgungspunkt eingerichtet. Frisches Wasser und Obst wird den Radlern angeboten. Am liebsten möchten wir bleiben und die Aussicht auf die Berge genießen.Dann kommt aber der mahnende geistige Finger und treibt zur Weiterfahrt. Ja nicht lange stehen bleiben, sonst wird der weitere Aufstieg bis zum Sattel zur Tourtour.
Also schon sitzen wir drei wieder auf unseren Rädern. Nach den nächsten beiden Kehren geht's dann in die steilen Passagen. Damit die Trittfrequenz einigermaßen eingehalten wird, ist bei diesen steilen Passagen das zurückschalten in den kleinste Gang wichtig. In Gedanken an zu Hause und in einem durch die Anstrengung angenommenen Automatismus tritt man die Pedale Umdrehung nach Umdrehung. Die sportliche und körperliche Anstrengung unterbinden bereits seit Längerem eine Unterhaltung während dem Anstieg. Hindernisse oder mögliche Gefahrenstellen werden zwischen uns nur kurz mit der Hand signalisiert.
Langsam kommt der Sattel näher. Jetzt werden die Radlergruppen immer dichter. Es wird schwieriger an langsamer fahrenden Teilnehmern vorbei zu kommen. Die eingerasteten Klickpedal verhindern ein rasches Absteigen vom Rad. Die ersten schieben bereits in Richtung Ziel. Aber, abgestiegen wird nicht! Bis hierher haben wir es in knapp zwei Stunden geschafft, dann werden wir die letzten paar Meter auch noch durchhalten, ist unser Gedanke. Dann plötzlich nach einer kleinen Kurve sind wir am Ziel. Das Stilfser Joch ist auch in diesem Jahr wieder bezwungen. Die Freude bei uns Dreien ist riesengroß.
Oben im Ziel sind mittlerweile viele Radler angekommen. Ein Wand oder ein Geländer, wo das Fahrrad angelehnt werden kann, ist Mangelware. Ungefähr 5000 Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz, Italien und Deutschland sind hier auf dem kleinen aber schönen Fleck Erde. Dementsprechend ist auch das Gedränge am Ortschild. Alle wollen sich am Ortsschild fotografieren lassen.
Nach dem die durchgeschwitzten Trikots gegen trockene (natürlich mit Stilfser Joch Emblem) getauscht wurden, ging's an die Abfahrt. Über den Umbrail-Pass ging's dann nur bergab bis fast zum Startort. Das war im Vergleich zum Anstieg eigentlich auch sehr angenehm, während der Abfahrt musste nur die beiden Bremshebel gezogen werden. Das mühselig Treten der Pedale war hier nur ab und zu notwendig.
Trotz der Mühe und wegen dem Blick wollen Michael Eising und Hans Peter Bernklau im nächsten Jahr wieder an der Veranstaltung teilnehmen.

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