Schönes von der Schönen in Schönheit
Eine Ikone, für Freunde der Klaviermusik, ist inzwischen die aus China stammende Yuja Wang und die Dirigentin Mirga Grazinythe-Tyla (Litauen) hat Zukunft.
Ingrid und Manfred-Andreas Lipp aus Wertingen waren nachhaltig berührt vom Auftritt der extravaganten Künstlerin Yuja Wang, ihrer überragenden Performance, der schönen Musik Schumanns in der Schönheit der prächtigen Philharmonie im Gasteig. Zierlich, extravagant, scheu und flink betritt sie die Bühne, tänzelt, schwebt, balanciert und setzt sich, kindlich, schüchtern wirkend an den Steinway-Flügel in der Philharmonie im Gasteig in München. Yuja Wang (*1987 Peking) ist die Solistin bei Robert Schumann (Konzert für Klavier und Orchester a-moll op. 54). Eine weitere junge Frau, die Dirigentin Mirga Grazinyte-Tyla (*1986 Vilnius-Litauen) folgt ihr und das hoch konzentrierte City-of-Birmingham Symphony-Orchestra ist schon wieder spielbereit. Nach zauberhaften, impressionistischen Klängen von Maurice Ravel „Le Tombeau de Couperin“ beginnt der zweite Höhepunkt des Konzertes. Mit Allegro affettuoso, Intermezzo-Andante grazioso und Allegro vivace (Schumann), von der Solistin, der Dirigentin und dem Orchester in romantischer Kunstästhetik aus einem Geiste „zelebriert“, faszinieren und begeistern die Künstler und die Musik das Publikum. In Yuja Wang hat die Musikwelt wieder eine Ikone, denn das Schöne von der Schönen in der Schönheit des Raumes musiziert, ist für den Musikliebhaber der dreifache Genuss eines Gesamtkunstwerkes aus einem Guss.
Virtuos und spielerisch
Zugabe, nein gleich zwei und dabei noch unglaublich virtuos und spielerisch leicht „Carmen“ - ist´s möglich? Beifall weit in die Pause hinein. Nur Igor Strawinsky (L`oiseau de feu-Der Feuervogel) konnte da im zweiten Teil noch Akzente setzen. Die charismatische, elegante, zierliche Frau am Dirigentenpult hat die Partitur im Kopf und das Orchester im Blick. Vitalität, Präsenz, Ausstrahlung, Jugend, Dirigiertechnik, Gestaltungswillen, Einsätze … - das Publikum hat sich entschieden, der Beifall rauscht nicht aus Respekt und Ehrfurcht vor dem Alter, den erworbenen Lorbeeren, der Erfahrung und Routine des Orchesters, sondern wegen des Schlüssigen, Emotionalen, Lebendigen, Wahren und Überzeugenden in dieser klaren, verständlichen Sprache der großartigen Musik.