Musikschule Wertingen: Prosit Neujahr!
Ausgezeichnete Schüler begrüßen musikalisch das neue Jahr
Wer am Sonntag beim Neujahrskonzert der Musikschule war, den erwartete eine Vielzahl an jungen Künstlern und eine Vielfalt an Instrumenten aus dem Bläser- und Schlagzeugbereich. Der stellvertretende Vorsitzende David Knab überbrachte die besten Neujahrswünsche im Namen des Vereins Musikschule und konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen.
Die Musikschule bot eine Auswahl an Schülern auf, die sich dem Wettbewerb des Bayerischen Blasmusikbundes gestellt und sogar als Bezirkssieger daraus hervorgegangen sind. Aus allen Altersgruppen stellten sich die 13 Künstlerinnen und Künstler dem Publikum mit Ausschnitten aus ihrem Wettbewerbsprogramm vor.
Aus der Gilde der Trompeter machte Amelie Kalkbrenner als Solistin den Anfang und präsentierte sich später mit ihrer Schwester Milena, die ebenfalls solistisch glänzte, als perfekt eingespieltes Duett. Jakob Hof, der 11-jährige Trompeter aus dem Vororchester zeigte sich als sicherer Fanfarenbläser.
Selbstbewußte Blechbläser
Als jüngste Künstlerin des Abends brauchte sich die 9-jährige Magdalena Musialek weder hinter dem Notenständer noch hinter ihren Künstlerkollegen verstecken. Mit einem Ragtime und einer Polka vertrat sie als Posaunistin selbstbewusst die Riege der tiefen Blechbläser. Luis Haupt scheint in der Welt der Klarinette und des Saxophons gleichermaßen zuhause. In dem Stück „Clarinet in the town“ spielte er genauso lässig und souverän, wie als Saxophonist im Duett mit Martin Stempfle. Keinen Komponisten verbindet man schneller mit Tango, als Astor Piazzolla. Den wohl bekanntesten, nämlich „Libertango“ hat sich die Saxophonistin Elena Mayer ausgesucht. Die Klarinette kommt in der Musik der Romantik besonders gut zur Geltung. Carl Maria von Weber hat sein „Concertino op.26“ perfekt auf die Klangwelt einer Klarinette abgestimmt. Das war beim Vortrag von Viktoria Krebs hörbar. Die junge Künstlerin weidete sich im Wechsel zwischen ausladenden und stürmischen Melodien.
Zeitgenössische Komposition
Nach den Eindrücken aus der tiefen deutschen Romantik brachte die Saxophonistin Katja Fechtner in dem zeitgenössischen Werk „Nuits Blanches“ des belgischen Komponisten Alain Crepin impressionistische Leichtigkeit ins Konzertprogramm. Dem stand Martin Stempfle mit seinem Baritonsaxophon in nichts nah und zeigte, wie wendig und filigran das beinahe tiefste Instrument er Saxophonfamilie musizieren kann. Neben all den Bläsern trat Tizian Warisch am Marimbaphon als Vertreter der Schlagzeugklasse von Dunja Lettner auf. Aus dem Schaffen von Earl Hatch hat er sich dessen populärstes Werk „Furioso and Valse“ vorgenommen und die melodiöse Seite der ansonsten auf den Rhythmus konzentrierten Instrumentalisten gezeigt. Die junge Fagottistin Anna-Maria Hof war eins mit ihrem geliebten Instrument, dem sie bei der „Suite Op. 69“ von Alessandro Longo in jeder Lage sonore und ausdrucksvolle Töne entlockte.
Traumhaft und ausdrucksvoll
Die Oboe ist ein Instrument, welches in Wertingen nur vereinzelt anzutreffen ist, aber alle Spieler, die dieses tolle Instrument für sich entdeckt haben, spielen es mit Begeisterung und dem Bewusstsein dieser einzigartigen Klangschönheit. Aylin Balletshofer hat als Querflötistin vor Jahren ihre Liebe zur Oboe entdeckt und das Konzert mit den Werken „Orientale“ von Cesur Cui und „Zephyrs“ von Bruno Laba bereichert. Als letzte Künstlerin des Abends trat die Querflötistin Franziska Moosmüller auf. Beinahe improvisiert, traumhaft aber auch ausdrucksvoll und mit Kraft präsentierte sie sich in Ian Clarkes „Hypnosis“.
Das Publikum bestätigte mit seinem Applaus den Dank und das Lob der Schulleiterin Heike Mayr-Hof an die Musiker. Sie seien bestens gerüstet für die neue Herausforderung, die am 19. Januar beim Bundeswettbewerb auf sie wartet.
Der größte Dank gebührt den beiden Klavierpartnern Kirill Kvetniy und Pablo Diez Teresa, die in ihrer Rolle als Begleiter die Beiträge nicht nur sicher unterstützt haben, sondern musikalisch einen Hochgenuss boten.