100 Jahre Radio in Wertingen
Mit Humor durch den Äther
Das Radio- und Telefonmuseum Wertingen hatte sich heuer mit einer Veranstaltung, dem Vortrag „Exoten im Äther“, der in der Vortragsreihe „100 Jahre Rundfunk“ an den Dillinger Kulturtagen gehalten wurde, beteiligt. Dr. Alexander Hölzle hatte in seiner trockenen humorvollen Vortragsweise die 28 Besucher immer wieder zum lächeln gebracht z. B. wenn er auf die Landung Außerirdischer in Wertingen, mit einer Hörprobe aus dem Radio-Hörspiel „War of the Worlds“ von Herbert George Wells hinwies. Dieses Hörspiel wurde 1938 von Orson Welles beim Sender CBS in Amerika ausgestrahlt. Es soll dort bei zahlreichen Menschen Panik ausgelöst haben. In Hörproben stellte er Radio Vatikan und Europawelle Saar vor und in Ausschnitten das NDR „Hafenkonzert“, sowie die Weihnachtssendung „Gruß an Bord“. In einer Stippvisite im Regierungsbunker der NRW-Landesregierung zeigte er das noch heute funktionsfähige Sendestudio für den Ernstfall des kalten Krieges. Die Zuhörer bedankten sich mit großem Beifall. Dadurch dass auch der Wertinger Herbstmarkt war, kamen noch zahlreiche Besucher in das Museum, die überrascht waren, was hier alles geboten wird.
Am kommenden Sonntag, 29. Oktober, sind es genau 100 Jahre, dass aus dem Vox-Haus in Berlin der Radiosendebetrieb seinen Siegeszug in Deutschland mit den Worten: "Achtung, Achtung hier ist Berlin Voxhaus" antrat. Aus diesem Anlass ist das Radio- und Telefonmuseum außerplanmäßig an diesem Tag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Sendeleiter des Museumssenders auf MW 801, Bernd Schmid, strahlt deswegen eine Sondersendung aus. In seinem Vortrag dort um 15 Uhr, geht er auf die Geschichte des Radios mit Bildern, Ton- und Viedeobeiträgen ein. Eintritt frei. Info: www.radiomuseum-wertingen.de
Das Radio- und Telefonmuseum in Wertingen in der Fére-Straße 1, hat jeden 3. Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet, in 6 Räumen werden ca. 600 Grammolas, Grammophone, Radiodetektoren, Röhrenradios, Musik–Fernsehtruhen, Tonbänder, 3 Musikboxen, uvm. Präsentiert. Im Telefonmuseum kann man funktionierende Fernschreiber, Kurbel- und Wählscheiben-Telefone von 1898 bis 1980 ausprobieren, und über einen Hebdrehwähler sich mit anderen Telefonen verbinden lassen. Auch in diesem Raum sind zahlreiche Exponate zu bewundern.
Für Familen, Schul-Klassen, Firmen, Vereine sind Führungen jederzeit möglich. Telefon 08272-84196 oder Mail: fabian-frommelt@hotmail.de
Bildunterschrift: Aufmerksam folgten die Zuhörer den Informationen des Referenten Dr. Alexander Hölzle aus Augsburg. Foto: Franz Käsinger