Musikschule Wertingen:
Eine Ära geht zu Ende
Dunja Lettner war 30 Jahre lang ein Garant für erstklassigen Schlagzeugunterricht
Mit Dunja Lettner verliert die Musikschule eine außerordentlich erfolgreiche Lehrkraft, die seit drei Jahrzehnten die Schlagzeugwelt in Wertingen bestimmt hat. Mit fachlicher Kompetenz, Einfühlungsvermögen, einem bemerkenswerten Gefühl für das Leistungsspektrum ihrer Schülerinnen und Schüler und einem guten Händchen für Ensemblebildung arbeitete die 47-jährige Pädagogin so kontinuierlich, wie unaufgeregt und bescheiden an der Institution, an der auch sie selbst das Schlagzeugspiel erlernt hat. Nach ihrem Musikstudium am Leopold Mozart Konservatorium hat Manfred-Andreas Lipp sie als Lehrerin an die Wertinger Musikschule geholt und so den Grundstein für eine erfolgreichen Schlagzeugszene gesetzt. Durch ihre Arbeit sicherte sie auch den Nachwuchs für die Orchester der Stadtkapelle.
Letztes Konzert
Beim letzten öffentlichen Konzert unter dem Motto „Junge Künstler“ präsentierte sie noch mal eindrucksvoll die Früchte ihrer Arbeit. Wenn Schüler gerne ihre Konzertkleidung statt dem geliebten Kapuzenshirt anziehen und sich auf ein Konzert freuen, dann ist das ein gutes Zeichen. Dass dies so war, konnte man bei jedem Konzertbeitrag hören. Die sieben jungen Schlagzeuger im Alter zwischen 10 und 17 Jahren bescherten dem Publikum ein differenziertes und mitreisendes Programm, welches vom Wechselspiel zwischen rhythmischen Dominanzen und dem Farbenreichtum der Malletinstrumente lebte. Solistisch, im Trio und im Ensemble mit acht Stimmen zeigten sie das ganze Spektrum der Schlagzeugwelt. Kacper Bunkowski wählte für seine solistischen Beiträge die Funknummer „Funkmarnie“ von Joachim Göbel für Drumset und die Ballade „Rain Dance“ für Marimbaphone von Alice Gomez. Jonathan Carter, Stefan Gebauer und Kacper Bunkowski formierten sich zu einem Trio und suchten drei komplett unterschiedliche Vortragsstücke aus. Mit zwei Snares und einer Tom, mit Drumset und zwei Percussionsetups und schließlich zu dritt an der Marimba überzeugten sie mit ihrer Vielseitigkeit. Auf „Peach Fuzz“ von Pete O´Gorman, „Jonaleofer“ von Nils Rohwer und „Bluerimba“ von Wolfgang Sonntag folgte Bodypercussion vom Feinsten. Allen sieben Musikern, Kacper Bunkowski, Jonathan Carter, Stefan Gebauer, Johannes Shiban, Maximilian Diepold, Leo Eser und Lorenz Kannler gelang es, nur mit Stampfen, Klatschen und Klopfen auf den Körpern das Publikum zu begeistern.
Nach einer Umbaupause mischte sich auch Dunja Lettner unter die Musiker. Glockenspiel, Xylophon, Vibraphon, Marimbaphon, Percussion und Drumset in Kombination mit Film- und Charthits ließen ein einzigartiges Orchestererlebnis entstehen. Titel, wie „Under the Sea“, „Freed from Desire“, „Natural“, „Ain´t Nobody“, „Dance Monkey“ oder „Safe and Sound“ entsprachen offensichtlich nicht nur dem Musikgeschmack der Musiker, sondern auch dem des Publikums.
Verabschiedung
Vor der Zugabe bedankte sich der 1. Vorsitzende Roman Bauer bei allen Künstlern und überreichte an die ausscheidende Kollegin Dunja Lettner einen Blumenstrauß. Auch die Schüler ließen es sich nicht nehmen, ihrem Dank mit einem Abschiedsgeschenk Ausdruck zu verleihen.