Die Wertinger Bethlehemkirche - ein sakrales Vorzeigeprojekt
Zum 14. Mal präsentierte die Bayerische Architektenkammer am 27. und 28. Juni 2009 mit den Architektouren eine Leistungsschau bayerischer Architektur. Der Neubau der Bethlehemkirche in Wertingen des Donauwörther Architekturbüros Obel und Partner GbR wurde als einziger Kirchenneubau in Bayern für die renommierten Architektouren 2009 aufgenommen. Diese hohe Auszeichnung unterstreicht die besonderen Verdienste dieses Büros um Qualität in Entwurf und Ausführung hochwertiger Bauwerke.
Deshalb ist auch Pfarrer Johannes Schuster sehr stolz auf "seine" Bethlehemkirche. "Zu unserer Gemeinde gehören 1700 Christen" erzählt er im heimeligen Foyer des Gotteshauses den aufmerksamen Zuhörern. Auf einer Anschlagtafel kann die ganze Bauentstehung bis zur Einweihung am 17. Juni 2007 lückenlos verfolgt werden. Selbstverständlich lassen sich auch Kosten und Spenden hier ablesen. Aus dem Architekturbüro Obel, Donauwörth, steht Architekt Marcus Mayer fachkundig Rede und Antwort. Der Bauleiter des Gotteshauses zeigt seine Verbundenheit mit dieser Kirche und ist auch mächtig stolz auf dieses sakrale Bauwerk. Marcus Mayer erzählt von der Erstellung des Glockenturmes, der in einem Stück angeliefert wurde und mit einem Baukran aufgehievt worden ist. "Für den Fußbodenbelag musste sich der Fliesenleger eigens eine Diamantsäge kaufen", erzählt der Baufachmann. Die neue Kirche entstand auf einem quadratischen Grundriss mit einem zeltartig nach oben geschwungenen Dach mit Laterne und Kreuz. Das Kreuz auf dem Dach ist eine Spende der katholischen Pfarrgemeinden in und um Wertingen. Das filigrane Dachtragwerk, ein Zusammenspiel von Zugbändern, Faltwerk aus Furnierschichtholztafeln und nur 70 Millimeter Stützen, die das Dach tragen, ist eine statische Meisterleistung und scheint - durch das umlaufende Lichtband abgelöst - gleichsam über dem Bauwerk zu schweben. Nach außen wurden durch die grundstücksbegrenzenden Wände und ein Pultdach, das über den Bestand und die Erweiterung des Gemeindehauses gelegt wurde, zu Platz und Park klare Platzkanten geschaffen und Kirche und Gemeindehaus zu einem Ganzen zusammengefügt. Dabei wurde der Garten gleichsam klösterlich abgeschirmt. Pfarrer Johannes Schuster: "Das Foyer trägt stark zur Kommunikation und zum Gemeindeleben bei und verbindet alle Funktionen.