Vereinschronik KSV Hohenreichen
Aus der Vereinschronik
Der Krieger und Soldatenverein Hohenreichen wurde am 15.Januar1922 gegründet. Trotz des verlorenen 1.Weltkrieges versuchten mehrere Männer sich zusammen zu schließen, um einen Verein zu gründen, um den gefallenen und vermissten Kameraden Tribut zu zollen. Bei der Vereinsgründung standen dem Verein sofort 41 Mitglieder zur Seite. 1.Vorstand wurde Otto Ertl und 2.Vorstand Karl Mengele.
Bereits am 30. April 1922 wurde eine Versammlung abgehalten, wegen der Anschaffung einer Vereinsfahne. Die Fahne wurde für den Preis von 19.000 Mark bei der Taubstummenanstalt in Dillingen angeschafft. Die 19.000 Mark wurden von Michael Kuhn dem Verein gespendet. Doch in den Zeiten der Inflation wurde das Geld immer weniger wert, so dass man beim Abholen der Fahne am 16. Januar 1923 noch 6 Zentner Getreide und 600 Eier abliefern musste. Am 21. Mai 1923 (Pfingstmontag) fand die Fahnenweihe auf dem Schlossberg unter den Linden statt, die Hochwürden Pfarrer Kusterer hielt. Für den Patenverein Bliensbach war es eine Ehre Pate zu sein. Tags darauf wurde durch einen Gottesdienst, den Hochwürden Pfarrer Assimus aus Prettelshofen abhielt, den Gefallenen und Vermissten der Gemeinde gedacht. Nach den Festtagen hatte der Verein noch ein Vermögen von 170.000 Mark. Dieses Geld war aber durch die Inflation vollständig verloren gegangen. 1924 wurde der Verein gebeten, die Pate Frauenstetten zu übernehmen, welches sehr gerne gemacht wurde.
Es folgten für den Verein ganz ruhige Jahre, bis zum Jahre 1939. Als 1939 der 2. Weltkrieg begann, mussten alle wehrfähigen Männer in den Krieg ziehen, wovon viele nicht zurück kehrten. Dies waren in der kleinen Gemeinde Hohenreichen 40 Kameraden. Nach dem Krieg wurden die Kriegervereine verboten und die Kassen beschlagnahmt. Erst im Jahre 1952 wurde durch die Siegermächte dieses Verbot aufgehoben.
Am 22.Mai 1952 wurde dann wieder die erste Versammlung des Kriegervereins abgehalten. Dabei wurde beschlossen, ein Fahnenband in der Taubstummenanstalt Dillingen anzuschaffen, um den Gefallenen des 2. Weltkrieges zu Gedenken. 1953 wurde eine Kriegerchronik Tafel angeschafft, welche 115 DM kostete und von den Kameraden Karl Miller und Georg Seitz bezahlt wurde. Sie hängt noch heute im Schützenheim Hohenreichen. Die Krieger und Soldatenwallfahrt in Gottmannshofen besuchte man erstmals im Jahre 1955. Diese Tradition wird bis zum heutigen Tage gepflegt. 1964 ist die Fahne und 3 Fahnenbänder erneuert worden. 1983 besuchte der Verein dann auch die Wallfahrt in Maria Elend. 1985 trat der Kriegerverein der bayrischen Kameradenvereinigung bei. Seit 1989 nimmt der Verein auch an der Soldatenwallfahrt Biberbach teil. 1990 wurde die Fahne letztmalig in Friedberg gereinigt und renoviert. Das zeigt, dass sich die Zeit geändert hat,
und wir deshalb zu den Wallfahrten ziehen, um zu mahnen und um zu warnen, dass sich solche Geschehen nicht wiederholen.