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Marienverehrung

Manch einer kann das gut und mit starker Stimme mitsingen. Andere können das nicht; sie haben den Eindruck, dass Maria hier zu abgehoben, zu sehr unserer irdischen Wirklichkeit entrückt scheint. Sie sind skeptisch gegenüber allzu emotionalen himmlischen Lobpreisungen der Gottesmutter, zumal ja die Marienverehrung bisweilen Formen angenommen hat, in denen Maria geradezu zur Göttin erhoben wurde, was mit ihrem eigenen biblischen Selbstverständnis als "Magdt des Herrn" nicht gut zusammenpasst.

Deshalb entdecken viele Christen, übrigens über die Konfessions-Grenzen hinweg, wieder die "biblische Maria", die in ihrem Menschenschicksal dem eigenen Menschsein vieler Sorgenvoller nicht fern ist; denn ihr Leben war keine Triumpf-Straße, z.B. bei der Geburt ihres Kindes unter widrigen, entwürdigenden Umständen in einem Schafstall.

Sie erfährt die Ablehnung durch die satten Dorfbewohner Betlehems. Auf der Flucht vor dem brutalen Tyrannen ist sie mit Millionen Menschen heute auf dem Weg in die Heimatlosigkeit. Auch das Erwachen ihres Sohnes zur mündigen Selbstständigkeit ist der Erfahrung vieler Eltern heute nicht fremd, wenn die Kinder die Wohnungen verlassen, um ein selbstbestimmtes Leben zu beginnen.

Und der Sohn hat, wie die Bibel zeigt, ein durchaus distanziertes Verhältnis zu Familie und Heimat. Der Kreuzweg Jesu ist auch für Maria ein Leidensweg: Den Sohn leiden und sterben zu sehen, das haben Mütter nicht nur in Kriegen erlebt, sondern manchmal auch am Sterbebett ihrer Kinder, ohne helfen zu können. Gerade diese Maria, die alle Tiefen menschlicher, mütterlicher Existenz durchlaufen muss, steht der Glaubenswelt vieler Menschen heute sehr nahe. Und das ist eigentlich nicht so ganz neu, wenn man an Wallfahrtsbilder wie das der Schmerzensmutter in Telgte denkt: Menschen fliehen zu der Frau, die zur Schwester im Glauben und im Leiden geworden ist.

Anderen Christen steht die engagierte, geradezu revolutionäre junge Frau Maria besonders nahe, die im "Magnifikat" betend von einem Gott spicht, der "die Mächtigen vom Thron stürzt und Niedrige erhöht".

Das Zweite Vatikanische Konzil hat es nachdrücklich vermieden, dem Wunsch rechtskonservativer Christen nachzukommen und Maria zur "Miterlöserin" oder sogar zur "Mittlerin aller Gnaden" zu erklären; das wäre geradezu eine Gleichstellung mit Christus und seinem einzigartigen Wirken als Erlöser der Menschheit.

Und so hat sich auch noch in jüngster Zeit der Papst selbst von der Forderung einiger radikaler marianischer Gruppen distanziert, die Maria als Miterlöserin auf eine Stufe mit Christus stellen wollen. Maria sei "Adressatin des Heils", also Empfängerin.

Der Papst betont die "mütterliche Fürsorge" Mariens, und dieser Gedanke ist in den biblischen Aussagen über Maria viel mehr verankert als in den Marienbildern der "marianischen Pressure-Groups (Interessenvertreter)", die ein Dogma von der Miterlöserin fordern.

Maria als "Schwester im Glauben" zu entdecken, ist die heutige Spiritualität vieler, auch junger Christen, denen die "Himmelskönigin" zu weit entfernt ist.

Aus: Ulrich Zurkuhlen: Glaube im Wandel

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