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Literarisches Quintett stellte interessante Neuvorstellungen auf dem Buchmarkt vor

Wertingen: Stille liegt im Raum beziehungsweise im Festsaal des Wertinger Schlosses. Beinahe andächtig lauschen die rund 70 Zuhörerinnen und Zuhörer den Worten und Textpassagen der fünf Persönlichkeiten, die als "Literarisches Quintett" Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt vorstellten. Zum vierten Male in Folge lud die vhs Zusamtal und die Buchhandlung Maximilian zum Literarischen Quintett ins Wertinger Schloss ein. Unter der fachkundigen Moderation von Buchhändlerin Ursula Poser (Buchhandlung Maximilian) diskutierten Ulrike Falk, Alfred Sigg, Katharina Armbrecht, Markus Uhl und Helmut Sauter bisweilen kritisch und kontrovers die vorgestellten Bücher. Ulrike Falk stellte Ralf Larsens Buch "Die Karte meiner Träume" vor. Ihr Resümee: "Dieses Buch muss man unbedingt selbst im Bücherregal stehen haben!" Der amerikanische Autor, selbst erst 30 Jahre jung, schildert hier das Leben eines erst 12jährigen hochbegabten Jungen, der einen introvertierten Vater und eine käferbegeisterte Mutter hat. Alfred Sigg beschäftigte sich mit dem Buch "Auf den Feldern der Ehre" von Jon Krakauer. Hierbei geht es um den Einsatz des 27jährigen amerikanischen Soldaten Pat Tilman im Afghanistankrieg, der unter mysteriösen Umständen von den eigenen Leuten im Einsatz für Volk und Vaterland erschossen wird. Alfred Sigg: "Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer". Sigg bezeichnet das Buch als lesenswert, aber auch etwas schwierig. Katharina Armbrecht las Peter Stamms Neuerscheinung "Sieben Jahre". Der Autor erzählt in einer kultivierten Sprache "Dreiecksgeschichten". Das Buch schildert unsere gesellschaftliche Entwicklung, nicht nur die in der Schweiz, in der der Roman angesiedelt ist. Anthony McCartens Neuerscheinung trägt den Titel "Hand aufs Herz" und wurde von Markus Uhl vorgestellt. Hier geht es um den Gewinn eines Autos. Sieger wird, wer am längsten die Hand auf dem Auto halten kann. Der Schriftsteller schildert hier die teilweise tragische Situation der verschiedensten Charaktere und der Leser wird im Buch viele Wendungen erleben. Vier Tage und fünf Nächte harren die Menschen aus, um an den Gewinn des Autos zu gelangen. Markus Uhl: "Der Grundtenor des Buches ist die Frage: Wie bleibe ich ein moralischer Mensch?" In das Reich der Mitte, nämlich nach China führt das Buch von Mo Yan "Sandelholzstrafe". Helmut Sauter aus Lauterbach hatte sich intensivst mit dem Werk von Chinas bekanntestem Schriftsteller, der in Gaomi lebt, auseinandergesetzt. Sun Bing wird zum Anführer und Aufrührer eines Aufstandes gegen die Deutschen und das Kaiserreich. Er wird gefangen genommen und zum Tod durch die Sandelholzstrafe - Pfählung durch einen Sandelholzstab - verurteilt. Hierbei geht es um den Erhalt von Tradtitionen und Beziehungen zu geliebten Menschen. Helmut Sauter: "Die Sandelholzstrafe" ist ein Roman für Liebhaber deftiger, gehaltvoller und lebenspraller Literatur. Das Buch gibt einen hervorragenden Einblick in eine fremde Kultur, ist in einer herausragenden Sprache geschrieben und vermittelt herrliche Sprachbilder.
Für die Besucher des vierten Literarischen Quintetts war es ein kurzweiliger Abend, stellte er doch fünf äußerst interessante und lesenswerte Bucherscheinungen vor. Die geführten Diskussionen unter den fünf "Buchvorstellern" waren stellenweise sehr kontrovers, erheiterten aber auch zwischendurch und regten zum Nachdenken an. Neugierig geworden wird sich sicherlich der eine oder andere Gast eine oder mehrere Neuerscheinungen kaufen und lesen, lesen, lesen.

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1 Kommentar

Bestimmt eine interessante Veranstaltung. Manchmal bin ich ganz froh, wenn ein Buch zuvor empfohlen wird, da viele Titel nicht so vielversprechend sind, wie dann der Inhalt - und umgekehrt.

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