Gottmannshofer „Wallfahrtskirche“ ein wahres Schmuckstück
Gottmannshofer „Wallfahrtskirche“ ein wahres
Rokoko-Schmuckstück
Führung mit Lehrer Stadler durch Gottmannshofer Kleinod
Gottmannshofen Im Beitrag “Zusamtal erleben- hatte der ehemalige Lehrer und Organist Wolfram Stadler, Gäste aus dem östlichen Dillinger Land zu einer eindrucksvollen Kirchenführung die Gottmannshofer Wallfahrtskirche erleben lassen. Er selbst sei in Gottmannshofen nicht unweit der Kirche geboren und aufgewachsen, besuchte die nebenstehende Volksschule und ist seit 43 Jahren Organist in der wunderschönen Rokokokirche.
Die Rokokokirche ist Mariä Heinsuchung“ geweiht und ist ein kostbares Kleinod wie im Kirchenführer es der damalige Pfarrer Ulrich Müller, der von 1990 bis 1995 hier vikarierte, in einem Grußwort schrieb.
Wie Kirchenführer Stadler erzählt, soll die Kirche aus einem Kloster hervorgegangen sein. Wie mündlich überliefert, war nämlich um das Jahr 1056 in Gottmannshofen ein Kloster entstanden, das 1467 wieder aufgelöst und dem Kloster Heilig Kreuz Augsburg einverleibt wurde.
Die Pfarrei Gottmannshofen wird erstmals 1272 urkundlich erwähnt. Hier ist auch der letzte Pappenheimer, Franz Adam, begraben. Franz Admam Pappenheim, war der Miterbauer und große Gönner der Kirche. Seine Eltern und sein Bruder fühlten sich mit der Wallfahrtskirche so verbunden, dass sie sich diese zu ihrer Grablege wählten.
Sehr früh entstand hier eine Wallfahrt. Seit dem 2.Juli 1345 wird „Mariä Heimsuchung“ als Patroziniumsfest begangen. Schon sehr frühzeitig setzte die Marienwallfahrt ein, wurde das Gotteshaus zur Wallfahrtskirche und zum Wallfahrtsmittelpunkt im Zusamtal. Besonders verehrt wurde das Gnadenbild(Figur) am Hochaltar.
Seit 13.September 1947 als Pfarrer Johann Käßmair die Fataimawallfahrt einführte, ist Gottmannshofen Mittelpunkt der Fatimaverehrung im Wertinger Raum. Seit dieser Zeit wird neben der Gnadenfigur auch eine Fatimafigur verehrt.
Stadler erinnerte auch die Besucher, dass 1763 die Kirche ihren Endzustand erreichte. 1762/63 schufen die Augsburger Stukateure Franz Xaver Feichtmayr, der Donauwörther Maler Baptist Enderle und der Maurermeister Joseph Singer aus Friedberg durch Umgestaltung (begonnen im Barock, vollendet im Rokoko) den hervorragenden Raumeindruck des heutigen Gotteshauses. Zur gleichen Zeit fertigte Zimmermeister Antonius Zacherl auch einen neuen Kirchendachstuhl an; denn bisher hatte das Gotteshaus nur ein provisorisches Dach. Einge Zeit vorher schuf Balthasar Amann aus Wertingen einen neuen Hochaltar und die beiden Seitenaltäre, während sein Sohn Elias Amann die Kanzel schnitzte.
Stadler erklärte auch die Orgelempore und die zahlreichen Bilder der Kirche. Auf der Kanzel ist eine Besonderheit dargeboten, vier Erdteile. Maria Himmelkönigin auf der Orgelempore, die Hl. Cäcilia als Orgelkönigin. Das Hauptdeckengemälde zeigt die Hl. Dreifaltigkeit und Mariä Heimsuchung.
Eine seltene Besonderheit ist auch der Kreuzweg von Gottmannshofen.
Dieser stellt 15 Stationen dar, wie Stadler erklärt. (fk)