Zehnjähriger aus Trier gewinnt Ballonwettbewerb der Stefan-Morsch-Stiftung
Viele bunte Luftballons mit festgeknoteten Postkarten steigen nach oben. Kurz vorher wurden sie noch von kleinen und großen Händen festgehalten. Auch Tilo Hennen hat mit seinem Vater im September am „Tag der Retter“ auf dem Trierer Viehmarkt, beim Ballonwettbewerb der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, mitgemacht und hoffte, dass sein Ballon am weitesten fliegt. Seit knapp einer Woche weiß er, dass sein Wunsch sich erfüllt hat. Der Ballon des Zehnjährigen aus dem Raum Trier flog rund 48 Kilometer und landete im Garten von Familie Follmann in Greimerath (Kreis Bernkastel-Wittlich). Jetzt freut sich der Flugzeug-Fan auf einen Rundflug über das Trier Land mit seinen Eltern im Frühjahr, in einem kleinen Motorflugzeug.
Wie löscht man ein Feuer? Wie stellt ein Polizeihund einen Verbrecher? Wie sieht es in einem Einsatzboot des THWs aus? Am „Tag der Retter“ zeigten viele Hilfsorganisationen, wie täglich Menschen in Not geholfen wird. An einigen Stationen konnten die Besucher auch selbst zum Lebensretter werden, zum Beispiel indem sie sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung als potenzielle Lebensretter typisieren ließen. Während sich die Erwachsenen am Stand der Stiftung informierten, konnten Kinder beim Ballonwettbewerb mitmachen.
Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung aus Birkenfeld seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei weltweit vermittelt. Außerdem ist sie Ansprechpartner für Leukämiepatienten und ihre Familien.
„Er hat sich total darüber gefreut, dass er den Rundflug gewonnen hat“, erzählt Tilos Mutter, „er mag Flugzeuge.“ Außerdem spielt der Viertklässler aus dem Raum Trier gerne Fußball und trainiert Jiu Jiutsu. Zusammen mit seinem Vater ließ Tilo den Gewinnerluftballon fliegen und füllte vorher die festgeknotete Karte mit seiner Adresse aus.
Die Brüder Simon, der die dritte Klasse besucht, und Johann Follmann, der noch in den Kindergarten geht, haben den zusammengeschrumpften Ballon samt Karte beim Spielen im Garten entdeckt und zeigten den Fund ihrer Mutter. „Natürlich haben wir die Karte ausgefüllt und an die Stiftung geschickt“, sagt Judith Follmann, die Mutter der jungen Finder. Dass sie auch mit einem Rundflug belohnt werden, wussten die Jungs noch nicht. „Wenn ich ihnen erzähle, dass sie mitfliegen dürfen, werden sie sich total freuen.“
Emil Morsch, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Spenderdatei, freut sich für die drei Jungs: „Bestimmt bringen wir mit dem Rundflug Jungenaugen zum Leuchten.“
Infos über die Stefan-Morsch-Stiftung unter www.stefan-morsch-stiftung.de, der kostenfreien Hotline 0800 – 76 67 724 oder bei Facebook.
Hintergrund: Stefan-Morsch-Stiftung
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke – in jeder Frage. Leukämie – 11.000 Mal pro Jahr wird allein in Deutschland diese Diagnose gestellt. Mal ist es ein berühmter Fußballer, mal die Frau eines Arbeitskollegen, mal der Sohn eines Vereinskameraden, mal der Bekannte eines Freundes – es könnte aber auch Ihr Kind, Ihre Frau, Sie selbst treffen.
Hilfe ist oft nur möglich, wenn es Menschen gibt, die sich freiwillig als Stammzellspender und damit als potenzieller Lebensretter für Patienten zur Verfügung stellen. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung dafür, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, für einen Patienten einen passenden Stammzellspender zu finden. Nur dann hat die Übertragung von Stammzellen den gewünschten Erfolg bei Krankheiten, für die es ansonsten keine vergleichbaren Möglichkeiten der Heilung oder des Überlebens gibt. So vermittelt die gemeinnützige Stiftung täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der Spenderdatei als Lebensretter für Patienten weltweit.
Die Stiftung ist Teil eines Netzwerkes, das Menschen über alle Grenzen hinweg das Leben rettet. So ist die Stefan-Morsch-Stiftung an das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD) angeschlossen, in dem alle für die Suche nach einem passenden Spender relevanten Daten aus ganz Deutschland zusammenlaufen und damit weltweit zur Verfügung stehen. Aufgrund der internationalen Zusammenarbeit kann es sein, dass ein deutscher Patient Stammzellen aus Kanada erhält oder ein Stammzellspender in Deutschland für einen Erkrankten in Griechenland gefunden wird.
Zudem bringen Vertreter der Stiftung über die Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD), European Group of Blood and Marrow Transplantation (EBMT) und World Marrow Donor Association (WMDA) auf nationaler und internationaler Ebene ihre Erfahrungen ein, wenn Experten die neuesten Forschungsergebnisse diskutieren und das weltweite Netzwerk optimieren.
Die Stefan-Morsch-Stiftung hat sich des Weiteren zum Ziel gesetzt, Patienten und ihren Angehörigen zur Seite zu stehen. Wir helfen bei der Vermittlung von Kliniken oder Ärzten, beraten aber auch den Patienten nach der Transplantation. Die Stiftung gibt im Notfall finanzielle Hilfen. So können ungedeckte Kosten des Patienten, die durch eine Leukämie-Erkrankung entstanden sind und zu einer wirtschaftlichen Notlage geführt haben, übernommen werden.