Das Ende naht
Mit meiner alten LIese geht es auf die Zielgerade.
Seit einer Woche leidet sie unter "seniler Bettflucht", tapert nachts *klackklackklack* durch die Wohnung.
Also in die Tierklinik meines Vertrauens.
Ich hatte den Verdacht, dass sie Schmerzen hat. Nachts fährt der Adrenalin-Spiegel runter, und Schmerzen, die tagsüber durch Aktivität überdeckt werden, kommen dann zum Tragen.
Der TA vermutete eher beginnende Demenz.
Da die Liese auch manchmal das Futter verweigert, dachte ich an Zahnschmerzen.
Wir haben dann einen Termin gemacht. Vorgestern habe ich sie vor der Arbeit in die Klinik gebracht. Zahnsanierung wird unter Narkose gemacht; OPs machen sie immer morgens.
Am Nachmittag konnte ich sie abholen.
Beim Vorgespräch wurde vereinbart, dass auch ein Blutbild gemacht werden sollte.
Bei der Abholung gab es erst die gute Nachricht: Zahnstein entfernt, keine Zähne gezogen.
Aber dann: "Bitte schauen Sie mal auf das Blutbild! Die Hündin hat kaum noch rote Blutkörperchen. Da wird entweder zu wenig produziert oder zu viel verbraucht."
Für den Tierarzt eigentlich keine wirkliche Alternative.
Krebs im Endstadium, irgendwo im Bauchraum.
Aufgrund des Alters wird da nicht weiter geforscht. OP wäre eh nicht mehr möglich.
Nun darf die Liese ihre letzten Tage/Wochen noch genießen, ein bisschen schnüffeln, kurze Spaziergänge machen.
Und wenn es schlimmer wird ...
Die Liese lebt immer noch.
Dreht gerne kleine Runden.
Sie tapert nachts nicht mehr rum. War wohl nur eine Phase.
Sie freut sich über charmante Rüden, schnüffelt an jeder Ecke.
Von Demenz keine Spur.