myHeimat-Ausflug zum Skispringen in Willingen
Beim Skispringen im Fernsehen kann man miterleben, wie sich waghalsige Wintersportler eine steile Rampe herunterstürzen, während ein Kommentator dazu Namen und Sprungweiten herunterleiert. Wie das aber aus der Nähe aussieht, konnten sich einige myHeimat-Reporter beim gemeinsamen Ausflug von der Oberhessischen Presse anschauen.
Wie kommt man nach Willingen?
Start der Reise war vor dem Gassmann-Stadion in Marburg, wo ein Reisebus der Firma Bösser die Teilnehmer aufnahm. Nach der Abfahrt wurde zur Begrüßung ein Sekt getrunken - wem Sekt nicht schmeckt, stand auch Orangensaft zur Verfügung. Auch vom Busfahrer gab's eine Begrüßungsrede mit nützlichen Tipps zur Toilettenbenutzung. Dazu gehörte der Hinweis, dass Händewaschen ausfällt, weil das um diese Jahreszeit mit Frostschutz versetzte Wasser nur fürs Spülen gut ist, oder dass die Kinder die Kinder nicht den Wasservorrat durch die Spülung entschwinden lassen sollten, auch wenn eine Klospülung immer wieder ein Erlebnis ist.
Um nach Willingen zu kommen, fuhr der Bus zunächst südlich von Marburg auf die Stadtautobahn, dann an Cölbe vorbei und Richtung Frankenberg. Dank der inzwischen gebauten Umgehungsstraße konnte er Frankenberg links liegen lassen. Wieder ein Stück weiter gab es die Gelegenheit, den am oberen Ende teilweise gefüllten Edersee zu sehen, und noch etwas weiter hätte der Bus auch an Korbach vorbeiziehen können, wenn nicht ein unplanmäßiger Halt an einer Apotheke nötig gewesen wäre. Gegen 12:50 erreichte der Bus sein Ziel - einen Parkplatz, der schon von mehr als einem Dutzend anderer Busse bevölkert wurde.
Tretet ein!
Vom Bus aus ist es noch ein Stück Fußweg bis zum Sportgelände. Temperaturen über dem Gefrierpunkt hatten den am Wegesrand liegenden Schnee leider ziemlich schmutzig werden lassen, und auch das trübe Wetter ließ die winterliche Landschaft nicht im besten Licht erscheinen. Nach einer Viertelstunde Wandern auf einem stark frequentierten Weg war der erste Kontrollpunkt erreicht, wo Besucher alle nicht erlaubten Gegenstände entsorgen mussten - zum Glück waren wir im Bus vorgewarnt worden, dass man keine Getränke mitnehmen darf. In dem Container an der Sperre lagen schon genug Flaschen, um den einen oder anderen Zehn-Euro-Schein an Pfandgeld zu erhalten.
Die Kartenkontrolle ging ganz fix: Wie im Supermarkt reichte ein kurzer Barcode-Scan, um die Gültigkeit der Karte zu prüfen.
In der Partyzone
Die Skisprunganlage liegt in einem Tälchen im Wald. Oben auf dem Berg konnten wir nach unserer Ankunft noch die Schanze sehen, von welcher die Skispringer sich mit großer Geschwindigkeit in die Lüfte begeben. Verpflegungsangebote rund um die Skipiste sorgen dafür, dass keiner an Hunger oder Alkoholmangel Leiden muss. Ein großer Brüllwürfel vom hessischen Rundfunk berieselte die Zuschauer mit einem umfangreichen Angebot an Pistenkrachern. Die besten Plätze gab's direkt an der Piste, zum Teil auch mit Sitzgelegenheit - aber dafür musste man auch eine Eintrittskarte passender Kategorie vorweisen können. Unsere Freikarten waren nur für den unteren Stehplatzbereich, aber auch der war groß genug, und es fanden sich auch an einige Stellen mit guter Aussicht. Unterhalb der hr3-Lautsprecher etwa kam man direkt an die Bahn, ohne durch große Gedrängel zu müssen.
So springt man
Die für einen weiten Sprung nötige Geschwindigkeit bekommt der Skispringer auf einer steilen Rampe. Diese konnte man jedoch während der Sprünge nicht mehr mit eigenen Augen sehen, da sich dichter Nebel auf dem Berg breit gemacht hatte. Wer den Start verfolgen wollte, musste daher auf eine der Großleinwände schauen. Den Skispringern hingegen bereitete der Nebel kein Problem.
Mit günstigem Wind lassen sich größere Sprungweiten erzielen. Um aber vergleichbare Bedingungen zu schaffen, wird in diesem Falle die Anlaufstrecke verkürzt. Vor den Wettkämpfen testen Vorspringer die Sprungbedingungen.
Nach de Landung fährt der Skisprunger noch den Rest des Abhangs herunter und muss rechtzeitig vor Bahnende abbremsen. Vor dem Ausgang am Bahnende wartet ein Kameramann, der den Sportler beim Ablegen der Ski und Abgang filmt. Außerdem befindet sich noch eine bewegliche Kamera in der Nähe, die auch nahe an den Ausgang herangeschwenkt werden kann.
Wie kommt eigentlich der Wintersportler nach einem Sprung wieder zurück auf die Schanze? Das Rätsels Lösung ließ sich leicht finden: Ein Tunnel führt unter der Bahn bis zur Talstation einer Standseilbahn. Dort warten die Skispringer dann auf die nächste Mitfahrgelegenheit nach oben.
Fotografieren
Wer schöne Bilder von Skispringern in Aktion machen wollte, musste schon mit guter Technik ausgestattet sein. Auch beim Auslauf am HR-Zelt waren die Sportler noch so schnell, dass es einerseits schwer war, im rechten Moment abzudrücken, andererseits die Belichtungszeiten bei dem schwachen Licht zu groß waren, um noch ein scharfes Abbild vom Skifahrer zu bekommen.
Alles hat ein Ende...
Gegen 18 Uhr war die Siegerehrung. Richtig gelungen war diese aber nicht: Die Sportler standen vor einer aufblasbaren Wand, und wer auf der falschen Seite gestanden hat, hat so gut wie gar nichts gesehen.
Schon während der Siegerehrung setzten sich große Massen in Bewegung, aber zum großen Gedrängel kam es zum Glück nicht. Durch die aufgestellten Lampen ließ sich auch im Dunklen der Weg zum Bus gut finden. Ohne große Wartezeiten ging es zurück nach Marburg.
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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