Die Zähne - 32 Wunderwerke der Natur
„Unsere Zähne sind ein Wunder der Natur.“ Das sagt Dr. Ursula Einkopf, Mitglied im Kreisstellenvorstand der Zahnärzte im Kreis Marburg. „Das Gebiss ist tagtäglich schwer beschäftigt. Vor allem bei den Gaumenfreuden sind unsere Zähne dauernd im Einsatz. Diesen Job verrichten Sie fast verschleißfrei, weil unsere Zähne aus den härtesten Substanzen unseres Körpers bestehen. Darüber hinaus ermöglichen unsere Zähne der Zunge auch „Zisch- und S-Laute“ zu formen. Damit leisten sie ihren Beitrag zu einem hohen Gut – dem fehlerfreien Sprechen.“
Um diese täglichen Höchstleistungen zu leisten, ist der Zahn sehr leistungsfähig aufgebaut und besteht aus mehreren Schichten. Die erste Schicht besteht aus einem sehr harten Material, dem Schmelz. Die zweite Schicht ist das gelbliche Zahnbein, das die Pulpa mit dem Nerven umgibt. Die Zahnwurzel wird schließlich von Zement umgeben, welches den Zahn im Knochen verankert.
Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper und besteht zum größten Teil aus Kalziumphosphat, Fluor, Proteinen und Wasser. Er bedeckt die Zahnkrone als äußerste Schicht und dient dem Schutz des Zahnorgans gegen äußere schädigende Einflüsse, beispielsweise Bakterien, Säuren oder auch die Kaukräfte im allgemeinen. Der Kalziumgehalt des Zahnes steht nach dem Zahndurchbruch fest und kann durch die tägliche Zahnpflege nicht erhöht werden.
Deshalb ist es wichtig, dem Körper im Kindesalter ausreichend Kalzium zur Verfügung zu stellen. Die Farbe der Zähne und deren Glanz erinnern an polierten Marmor.
Der größte Anteil des Zahnes besteht aus Zahnbein, auch Dentin genannt. Trotz seines - im Vergleich zum Schmelz- geringeren Mineralgehaltes, ist Dentin härter als Knochengewebe, aber sehr viel anfälliger gegen Säuren und Bakterien. Dentin umschließt nicht nur den Kronenbereich, sondern auch den Wurzelbereich beziehungsweise die Pulpa und kann lebenslang – in begrenztem Maß - nachgebildet werden.
In einem Hohlraum, der von allen Seiten von Dentin umschlossen ist, befindet sich die Pulpa. Sie besteht aus Blutgefäßen, Lymphgefäßen, Nervenbahnen, Bindegewebe und Zellen zur Dentinbildung (sog. Odontoblasten). Im jugendlichen Alter ist diese Pulpahöhle noch sehr groß, wird aber mit zunehmendem Alter immer enger, da weiter Dentin produziert wird.
Der Zahnzement bedeckt die Zahnwurzel vom unteren Schmelzrand bis zur Wurzelspitze. Er besitzt weder Nerven noch Gefäße und gehört anatomisch nicht zum Zahn selbst, sondern zum Zahnhalteapparat (=Parodont). Weitere Bestandteile des Zahnhalteapparates sind: der zahnumfassende Knochen und die so genannte Wurzelhaut; die spezielle Faserstruktur dieses Bindegewebes hält die Zahnwurzel im Knochen fest, verhindert aber auch, dass der Zahn beim Kauen zu tief in den Knochen gedrückt wird. Der Zahn hat normalerweise keinen direkten Kontakt zum Knochen.
Das Zahnfleisch (Gingiva) umgibt kragenförmig den Zahnhals und stellt die Verbindung zur Zahnoberfläche her. Das gesunde Zahnfleisch ist straff, von blassrosa Farbe und ist in der Regel orangenschalenartig gestippelt.
Das menschliche Gebiss setzt sich aus unterschiedlichen Zahntypen zusammen. Das Gebiss des Erwachsenen besteht aus 32 Zähnen (einschließlich Weisheitszähne). Folgende Zahntypen kommen beim Erwachsenengebiss vor: 8 Stück Schneidezähne, 4 Stück Eckzähne, 8 Stück „vordere Mahlzähne“ und 12 große Backenzähne.
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Bürgerreporter:in:Herbert Köller aus Stadtallendorf |
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