Main-Weser-Bahn
Deutliche Angebotskürzungen bei der Deutschen Bahn zwischen Frankfurt und Treysa
Anwohnern der Main-Weser-Bahn werden ab dem 10. Dezember 2023 deutlich weniger Züge der Deutschen Bahn angeboten. Mancherorts wird fast das komplette Angebot gestrichen.
Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember zieht sich die Deutsche Bahn aus dem Mittelhessen-Netz zurück. In Stadtallendorf reduziert sich das Angebot der Deutschen Bahn auf etwa ein Drittel. In Lollar wird die Deutsche Bahn unter der Woche statt täglich über 60 mal nur noch 8 mal halten. Besonders schlimm trifft es das kleine Dorf Anzefahr: Von dort kann man nach dem Fahrplanwechsel an Werktagen nur noch einen Zug der DB nutzen, welcher um 4:19 nach Kassel fährt. Dieser fährt von Kassel zwar auch wieder zurück, aber durchquert dann Anzefahr ohne Halt. Für die Rückfahrt mit der Deutschen Bahn bleibt dadurch nur eine Umsteigeverbindung mit Übernachtung in Marburg.
Jenseits von Treysa sieht es ganz anders aus: In kleinen Ort Schlierbach im Schwalm-Eder-Kreis wird die Deutsche Bahn nach dem Fahrplanwechsel genauso häufig halten wie vorher.
Proteste gegen die Angebotsverringerung der Deutschen Bahn sind zwecklos: Einerseits leidet die Deutsche Bahn schon jetzt an einem Mangel von Personal und Fahrzeugen. Andererseits wurden die für die Fahrten nötigen Nutzungsrechte an der Main-Weser-Bahn bereits an ein anderes Verkehrsunternehmen übertragen, was diese bis 2038 nutzen möchte.
Wegen der bereits genannten Probleme hat die Deutsche Bahn schon vorzeitig bestimmte Verbindungen aufgegeben. Das betrifft beispielsweise die Züge, die um 5:35 Uhr und 6:55 in Stadtallendorf abfahren. Wer um diese Zeit mit der Deutschen Bahn fahren möchte, konnte dies schon ab dem 17. Juli nicht mehr tun.
Seit September sind zudem alle Züge, die zwischen Stadtallendorf und dem Stadion in Frankfurt verkehren, komplett gestrichen worden. Dabei handelte es sich um Doppelstockzüge mit einer deutlich höheren Kapazität als beim RE98, welcher häufig unter Überfüllung leidet.
Selbst bei dem weiterhin von der Deutschen Bahn gefahrenen RE30 müssen sich Fahrgäste auf Änderungen einstellen. Wer bisher in Stadtallendorf um 6:11 Uhr den RE30 Richtung Frankfurt genutzt hat, wird einen späteren Zug nehmen müssen.
Einige beim Mittelhessen-Express eingesetzte Fahrzeuge der Deutschen Bahn kann man übrigens auch noch für eine begrenzte Zeit auf der Main-Weser-Bahn entdecken. Sie sollen an ein anderes Verkehrsunternehmen ausgeliehen werden, welches für eigene Angebote noch nicht genügend Fahrzeuge hat.
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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