Weihnachten unter Schafen
Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden trafen sich 2009 am zweiten Weihnachtsfeiertag zum zweiten Male zu einer gemeinsamen ökumenischen Hirtenweihnacht, die wie im Vorjahre zu einem besonderen Erlebnis wurde.
Bei dem teilweise regnerischen oder stürmischen Wetter, was an den vorangegangenen Tagen geherrscht hatte, konnte man schon befürchten, dass die Hirtenweihnacht wegen Regen ausfallen müsse. Aber dazu kam es zum Glück nicht: Der Nachmittag blieb trocken, war zeitweise sonnig und nicht so bitter kalt wie im Vorjahr.
An der Stadtallendorfer Stadtkirche versammelte sich die evangelische Gemeinde. Pfarrerin Stefanie Busch sprach gerade zu den versammelten Besuchern, als sich noch jemand aus der Kirche meldete: Eine Frau war noch kurz vorher in der Kirche gewesen und dann eingeschlossen worden. Mancher mag bei diesem Vorfall schon an das Lied gedacht haben, was wenig später unter Begleitung der Posaunen angestimmt wurde: "Macht hoch die Tür...". Nach dem Singen von drei Strophen und einem Gebet brach die Gruppe Richtung Dorf auf. Pfarrerin Busch überließ anderen Teilnehmern den Vortritt, da sie den Weg noch nicht kannte.
Bei der alten Feuerwache im Dorf war der Treffpunkt mit den Katholiken, von denen ein Teil schon wartete, andere erst kurze Zeit später eintrafen. Pfarrerin Stefanie Busch und Diakon Wilfried Jockel begrüßten die neu hinzugekommenen Besucher und lasen aus der Weihnachtsgeschichte vor. Außerdem wurde das Lied "Kommet, ihr Hirten" gesungen, bevor die gemeinsame Wanderung zum Heidegärtchen begann.
Nach einer etwa zwanzigminütigen Wanderung war das Heidegärtchen erreicht, von wo man eine tolle Aussicht auf Stadtallendorf hat. Mehrere Feuer brannten dort, Glühwein wurde in einem großen Topf erwärmt, zwei Schafe und eine Ziege standen am Rande und eine Krippe fehlte auch nicht. Hinter der Krippe stand der Posaunenchor, der nach Begrüßung und Gebet die Besucher beim Lied "Ich steh an deiner Krippen hier" begleitete. Nach der Fortsetzung der Weihnachtsgeschichte traten drei Hirten auf, die von ihren Erlebnissen bei der Geburt Christi berichteten. Dabei hatten die Hirten als Außenseiter das Problem, dass man ihnen eine so außergewöhnliche Begebenheit kaum glaubte.
Bei der Andacht wurden noch die Lieder "Kommet, ihr Hirten" (erste Strophe) und "O du fröhliche" angestimmt sowie ein Fürbittengebet und das Vaterunser gesprochen. Anschließend konnten die Besucher etwas heißen Glühwein oder Punsch trinken, bevor sie sich in kleinen Grüppchen auf den Heimweg machten.
Übrigens hätte die Kirchengemeinde möglicherweise mehr Schafe angetroffen, wenn sie zur Mariengrotte gezogen wäre - auf der Wiese oberhalb des Hohlwegs war am Nachmittag eine ganze Schafherde unterwegs gewesen.
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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