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Mehr Fernverkehr auf der Main-Weser-Bahn?

  • Gleich zwei ICEs im Marburger Bahnhof: Mancher Politiker möchte das öfters haben.
  • hochgeladen von Sören-Helge Zaschke

Wie schon mehrfach in der Presse zu lesen war, sind Marburgs Politiker mit dem Fernverkehr auf der Main-Weser-Bahn unzufrieden. Nur alle zwei Stunden halten IC-Züge in Marburg, und eine Studie sagt auch noch die Streichung dieser Züge voraus. Marburgs Oberbürgermeister Vaupel fordert stattdessen mehr Fernverkehr, nämlich mindestens eine stündliche IC-Verbindung. Sogar ICEs habe er schon gewünscht, obwohl auf der Main-Weser-Bahn ein ICE nicht schneller als ein IC ist.

Wer aber nicht nach Berlin, sondern wie die meisten Pendler höchstens bis Frankfurt möchte, ist mit IC und ICE schlecht bedient. Mehr Fernverkehr bedeutet nämlich höhere Fahrpreise oder längere Fahrtzeiten als vorher!

Vom Marburger Wilhelmsplatz nach Frankfurt Ginnheim kommt man im Nahverkehr zum RMV-Tarif für 12,70€. Mit dem InterCity wirds richtig teuer: 20€ für die reine Bahnfahrt. Weil der IC nicht im Verbundtarif integriert ist, kommen bei der genannten Strecke noch 1,45€ für den Bus und 2,10€ für die Tram dazu. Mit dem ICE würde der Fahrpreis noch einmal um etwa 5€ steigen. Zum Glück gibt es für regelmäßige IC-Nutzer die Möglichkeit, zur Zeitkarte vom RMV eine preiswerte Zuschlagszeitkarte zu kaufen - aber beim ICE wäre das nicht möglich.

Da die Bahnstrecke zwischen Marburg und Frankfurt schon gut mit Zügen belegt ist, müsste der Nahverkehr für neue ICs oder ICEs Platz machen. Das kann dadurch geschehen, dass ein Nahverkehrszug irgendwo für zehn Minuten stehen bleibt, um sich überholen zu lassen. In Stadtallendorf kann man das fast jeden Morgen erleben. Oder es werden Züge gestrichen, da man ja auf den Fernverkehr als Alternative verweisen kann. Besonders gefährdet wären die beliebten RegionalExpress-Züge, die fast an den gleichen Stationen wie der IC halten.

Was man auch nicht vergessen sollte: Wenn man richtig mobil sein möchte, nimmt man einfach ein Fahrrad mit in den RegionalExpress. Beim IC geht das grundsätzlich nur mit Reservierung und Aufpreis, beim ICE überhaupt nicht.

Eine Vermehrung von InterCity oder ICE-Zügen auf der Main-Weser-Bahn würde den meisten Bahnbenutzern aus der Region mehr schaden als nützen. Aber auch eine Streichung des Fernverkehrs müsste kein Nachteil sein: Das Land müsste zwar höhere Zuschüsse erbringen, um einen Ersatzverkehr mit RE-Zügen zu erbringen. Aber der Nahverkehr würde durch schnelle Verbindungen im Stundentakt an Attraktivität gewinnen, und Orte wie Stadtallendorf, Kirchhain oder Neustadt, wo Fernverkehrszüge normalerweise ohne Halt durchfahren, würden deutlich bessere Verbindungen Richtung Gießen und Frankfurt erhalten.

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Mittelhessenexpress + IC in einem OP Artikel

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  • Wenn der Bummelzug mehr als zehn Minuten zu spät ist, muss er noch den IC vorbeilassen.
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  • Ein umgeleiteter ICE sorgt beim Mittelhessen-Express für eine Zwangspause.
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  • Erfreut Politiker: 2003 wurde ein ICE3 zur Taufe nach Marburg gefahren.
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3 Kommentare

Mehr Fernverkehr auf der Main-Weser-Bahn? => JA, unbedingt! - aber nicht nur auf der Bahnstrecke ist vieles im Argen....

Dem Pendler ist es eigentlich total egal mit was für einen Zug er fährt. Die wichtigsten Kriterien für Pendler sind "schnell + preiswert".

Im Fahrplan des RMV kann man sich so richtig schöne Übersichten von RMV-Verbindungen ansehen und ausdrucken.

Gebt zum Test einfach mal ein:
Abfahrt frühstmöglich oder spätmöglichst (wegen Schichtdiensten etc.) von z.B. Marburg Tannenberg = Keine RMV-Haltestelle (Wohnung) also runter z.B. zur Gmoll laufen von dort nach Oberursel/Ts. Lahnstrasse (Gewerbegebiet). => Dauer 2 Std. 14 Min. Abfahrt 5:36 Uhr Ankunft 7:50 Uhr => Völlig indiskutabel, da Frühschichten i.d.R. zwischen 6 und 7 Uhr anfangen. Für Spätschichten gilt: Man kann sie machen, kommt dann aber nicht mehr nach Hause!
Fazit: Auto nehmen - Fahrzeit um diese Uhrzeiten max. 1 Std. bei Einhaltung aller Verkehrsregeln.
Erst wenn der RMV es geschafft hat, den Nah- und Fernverkehr vernünftig abzustimmen, haben die Pendler ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Beteiligten.

Sehr interessant. Als Rentner sieht man das ja anders.

Toller Artikel! Kommt am Mittwoch in die Printausgabe von myheimat.

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