Demonstration für den Erhalt vom Herrenwald am 7.10.2020

Demonstration gegen den Bau der A49 in der Niederkleiner Straße in Stadtallendorf
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  • Demonstration gegen den Bau der A49 in der Niederkleiner Straße in Stadtallendorf
  • hochgeladen von Sören-Helge Zaschke

Am 7.10.2020 war eine Demonstration gegen den Bau der Autobahn A49 mit Besuch vom Herrenwald geplant. Letzteres war aber nur mit Einschränkungen möglich, da es nicht genehmigt wurde.

Beginn der Demontration sollte um 15:30 Uhr an der Mahnwache am Busbahnhof sein. Dort warteten zu dieser Zeit schon diverse Deomnstranten - allerdings ging es erst gegen 16 Uhr los. Es war auch nicht zu erkennen, wer die Demo leitete. Nach dem Start bewegte sich der überschaubare Demonstrationszug auf dem westlichen Gehweg an der Niederkleiner Straße nach Süden. Zwischen Hecken und parkenden Autos reichte die Breite nicht aus, um irgendwelche Banner zu zeigen. Die Polizei hingegen fuhr nebenan auf der Straße.

Erst ab der Weserstraße, wo ein Stück Gehweg an der Straße fehlt, wechselten die Demonstranten auf die Straße, wobei von den Demonstranten nur die eine Hälfte der Straße benutzt wurde, während die andere Seite durch Polizeifahrzeuge blockiert war.

Eine im Verhältnis zur Anzahl der Demonstranten recht große Anzahl von Polizisten in Schutzkleidung hat den Zug begleitet, wobei etwa vier in nur wenigen Metern Abstand davor gelaufen sind. Die Polizisten waren offensichtlich nicht zum Schutz der Demonstranten anwesend.

Von den vorderen Demonstranten wurden Banner mit den Aufschriften "UNITED 4 CLIMATE" und "Mit jeder neuen Autobahn wird unsere Zukunft TOT gefahren" getragen. Die Sichtbarkeit der Banner litt jedoch unter der Polizei vor dem Demonstrationszug.

Die einzige Kundgebung zur Demontration fand auf dem Parkplatz am Ortsrand Richtung Niederklein statt. Dort erläuterte Dr. Wolfgang Dennhöfer vom Bund für Umwelt und Naturschutz, was den Herrenwald so wertvoll macht - wie etwa die alten Stieleichen. Angelika Forst hingegen präsentierte eine Alternative zur A49: Eine nur wenige Kilometer lange Verbindung zwischen jetzigem Ausbauende und B454 könnte mit deutlich weniger Kosten die von den Anwohnern einiger Bundesstraßen geforderte Verkehrsentlastung bringen.

Eigentlich war es nicht geplant, die Vorträge auf einem engen Parkplatz zwischen abgestellten Autos zu halten, sondern im Herrenwald. Dies ist aber nicht genehmigt worden. Im Wald durfte keine Demonstration stattfinden. Den Besuchern wurde nur gestattet, nach der Kundgebung "privat" in den Wald zu ziehen. Dabei durften keine Banner gezeigt oder Instrumente mitgenommen werden. Wegen letzterem konnten diejenigen, die während des Demonstrationszugs getrommelt hatten, nicht in den Wald. Die Polizisten standen in einer dichten Reihe am Rand des Parkplatzes und in einer Gruppe auf dem Waldweg, damit niemand vorzeitig in den Wald gehen konnte.

Während der Kundgebung gab es eine Baumbesetzung: Ein Demonstrant war in eine junge Stieleiche geklettert, um besser der Kundgebung folgen zu können. Es gab aber deswegen keine Beschwerden von der Polizei.

Nach der Kundgebung folgte ein Teil der Besucher dem Weg Richtung Joßklein. Ein Vertreter des NABU und ein Stadtallendorfer erzählten etwas über das dortige FFH-Schutzgebiet.

Auf dem Weg hatten Waldbesetzer in der Nähe der A49-Trasse Barrikaden errichtet. Als die Gäste des Waldspaziergangs kamen, wurde ein Banner an einem Seil über dem Weg aufgehängt:
Wir bleiben & Herri auch
Wir sind ÜBERALL

Nahe des Waldwegs hatten die Waldbesetzer schon zwei Plattformen in hohen Eichen errichtet und einen Tripod errichtet. Als einige Waldbesetzer beim benachbarten Fichtenwald einen Fichtenstamm davontrugen, halfen einige Besucher des Waldspaziergangs beim Tragen.

Die Waldbesetzer bekamen bereits am nächten Tage Besuch von der Polizei, bei dem die ungebetenen Gäste den Tripod und andere Einrichtungen auf dem Boden zerstörten. Am 15. Oktober begannen die Holzfällungen in diesem Bereich, womit Waldbesetzer und Bäume verschwanden.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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