Am 18.10.2020 im Herrenwald
Am 18. Oktober wurden keine Bäume im Herrenwald gefällt - es war schließlich Sonntag. Die in den letzten Tagen von der Polizei abgesperrten Flächen waren frei begehbar. Man konnte nun den Erfolg der Rodungsarbeiten sehen - ein breiter kahler Streifen zog sich von der Baustelle an der Wegekreuzung bis zur Joßklein. Am Nachmittag haben einige Besucher aus Marburg am Weg bei der Joßklein aus den nun reichlich herumliegenden Stämmen einige hübsche Barrikaden gebaut, die aber nicht lange Bestand haben sollten.
Am Geiersberg gab es noch Plattformen und andere Unterkünfte der Waldbesetzer. Auf dem aus dem Wald führenden Feldweg war eine Barrikade aus Ästen. Dort, wo dieser Feldweg in den Weg zum Feldkreuz einmündete, waren zahlreiche Aktivisten damit beschäftigt, eine Barrikade aus Sperrmüll und Ästen zu bauen. Eine Aktivistin erzählte mir, dass der auf dem Weg liegende Müllsack nicht als Barrikade gedacht sei, sondern beim Abtransport von Abfall gerissen ist. Nun versuchte sie, an einen Ersatzsack zu kommen. Ich bot mich an, einen Teil des Mülls abzutransportieren. In dem aufgerissenen Sack waren diverse Flaschen, die teilweise schon länger im Wald lagen. Diese hatten die Aktivisten wahrscheinlich bei der Bank am Waldrand eingesammelt, wo sich gerne Leute zum Trinken getroffen haben. Ich nahm so viele Flaschen mit, wie Platz im Fahrradkorb hatten. Zum Teil waren es Mehrwegflaschen. Als ich mich der Barrikade näherte, hörte ich ein Warnsignal in Form einer Polizeisirene. Die Aktivisten liefen in den Wald, während sich vom Feldkreuz her eine Polizeikolonne näherte - und das am Sonntag.
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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