Türen immer offen
Verabschiedung der langjährigen Leiterin des Integrativen Hort der Evangelischen Herrenwaldgemeinde
Mit einem Lächeln und einem freundlichen Hallo begrüßt Evelin Plog jeden, ob klein oder groß, der durch die offene Tür in ihr Leitungszimmer im integrativen Hort der evangelischen Herrenwaldgemeinde eintritt. Das erlebten auch die Hortkinder Alessio, Hira und Hazal als sie mal wieder an die Tür klopften, um ‚Hallo‘ zu sagen und um einfach mal zu schauen, was Evelin denn gerade so macht.
Und genauso war es auch beim letzten gemeinsamen dienstlichen Gespräch mit Pfarrer Thomas Peters. Die Tür stand offen und mit einem freundlichen Hallo startete die Begegnung. Am 31. Januar beendet sie nach mehr als 45 Dienstjahren in kirchlichen Einrichtungen ihre Zeit als Erzieherin. Von 1995 war sie bereits 15 Jahre als Leitung in der Marburger Kindertagesstätte in der Graf-von-Stauffenbergstraße und wechselte dann 2010 als Leitung in den integrativen Hort in Stadtallendorf.
Ein wichtiges Engagement in ihrer Dienstzeit waren 15 Jahre Mitarbeit in der Mitarbeitervertretung der Kirche. Im Rückblick sagt sie: „Ehrlich gesagt bin ich jeden Tag glücklich zur Arbeit gegangen und es war genau der richtige Beruf, den ich als junger Mensch gelernt habe – und die vergangenen Jahre im Hort waren einfach mein Ding. Und ich muss einfach sagen: Für mich war das Glas immer halb voll und nicht halb leer.“
So kümmerte sie sich wie selbstverständlich darum, dass die Kinder nach der Schule gerne in den Hort zum Lernen und Spielen kamen, dass die Eltern sich auf die Begleitung und Unterstützung ihrer Kinder verlassen konnten und dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ob als Erzieher oder in der Küche, als Praktikant oder in der Reinigung mit Engagement ihre ganz unterschiedlichen Aufgaben wahrgenommen haben. Evelin Plog: „Ein zufriedenes Team ist die Basis für eine gute Arbeit – und ich erinnere mich noch gut an meinen Start in Stadtallendorf, als das Team mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen beschäftigt war und man nicht gemeinsam an die Aufgaben herantrat. Aber bald schon waren wir ein tolles Team und haben Problem gemeinsam gelöst. Darüber war und bin ich sehr froh.“
Darüber hinaus gab es in ihrem Berufsleben natürlich ganz unterschiedliche Herausforderungen und Veränderungen – im Vergleich zu früher sind vor allem die verwaltungstechnischen Herausforderungen in den letzten Jahrzehnten zu benennen. Schnell wurde die EDV wichtig, aber das dauerte. Und dann stand endlich der erste Computer in ihrem Büro. Nicht ihr Arbeitgeber hatte ihn finanziert, sondern durch Spenden von Eltern erhielt sie ihn. Heute ist die verantwortliche Arbeit im Hort ohne Computer nicht mehr denkbar. Aber auch die neue Herausforderung in Stadtallendorf mit Tagesgruppenkindern sind ihr in guter Erinnerung. Es galt Eltern zu helfen, dass die Arbeit im Hort zur Entlastung und Stabilisierung ihrer familiären Situation beiträgt und Kinder zu stärken durch individuelle und schulische Förderung sowie durch soziale Gruppenarbeit, damit sie sich langfristig wieder in ein ‚normales‘ Umfeld integrieren können. Und etwas stolz sagt sie: „Es gab in der ganzen Zeit nur zwei Kinder, wo dies nicht möglich war.“
Am Ende bleibt ein riesengroßes Dankeschön für eine fröhliche und strahlende Evelin Plog, die sich ab dem 1. Februar um ganz andere Dinge kümmern kann und Pfarrer Thomas Peters sagt: „Es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied zu einem bloßen Abschied. Gott geht mit uns auf allen Wegen. Auf den neuen Pfaden, in die neuen Freiheiten, die sie, Frau Plog, genießen können, und auch auf unseren Wegen ohne ihre Schaffenskraft gehen wir nicht allein. Einer geht mit uns.“
Am Donnerstag, den 30. Januar, wird Evelin Plog um 17 Uhr offiziell im Hort verabschiedet und ehemalige Hortkinder, Eltern und Gemeindeglieder sind herzlich willkommen.
Für die evangelische Herrenwaldgemeinde, Pfarrer Thomas Peters
Ev. Kirchengemeinde Herrenwald
www.kirchengemeinde-herrenwald.de
www.herrenwald.app
Bürgerreporter:in:Herbert Köller aus Stadtallendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.