Lasst Gott einen Platz in Eurem Leben einnehmen
19. ökumenischer Motorradfahrer-Gottesdienst in Stadtallendorf
Am 30.04.2016 wurde in der Stadtkirche Stadtallendorf der 19. ökumenische Motorradfahrergottesdienst gefeiert, der von den Motorradfreunden Marburger Land e.V. ausgerichtet wurde.
Der Herr hat es gut gemeint mit den Motorradfahrern, die am vergangenen Samstag in Stadtallendorf mit einem Gottesdienst in die neue Saison starteten. Der Nachmittag war vorwiegend sonnig und die Temperaturen waren entschieden frühlingshafter als in den vergangenen Tagen. Und bei diesen guten Startbedingungen war es nicht verwunderlich, dass auf dem Parkplatz vor dem Rathaus erstmals mehr als 200 Motorräder gezählt wurden, bei denen der aufmerksame Beobachter bisweilen Kennzeichen aus dem Landkreis Fulda oder Darmstadt erblicken konnte.
Der Gottesdienst in der Stadtkirche wurde von dem Kaplan Alexander Best aus Fulda, Pfarrer Thomas Peters aus Stadtallendorf und von Vertretern der Motorradfreunde Marburger Land e.V. gestaltet. In seiner Predigt ging Kaplan Best auf die Bedeutung des Segens ein. Menschen, die sich um einen Segen bemühen, vertrauen nicht nur auf die Einheit zwischen Mensch und Maschine sondern bemühen sich auch um einen gewissen Kontakt zu Gott. Wer um einen Segen bittet, will nicht nur segensreich für sich unterwegs sein, sondern auch für andere. Er appellierte an die Kirchenbesucher, nicht nur das Weihwasser auf die Schutzbleche der Motorräder geben zu lassen, sondern auch Gott daheim und unterwegs einen Platz im Leben einnehmen zu lassen. Er gab aber auch die Warnung mit auf den Weg, dass der Segen nun einmal kein Zauberspruch sei, der die Biker durch eine magische Käseglocke vor den eigenen oder den Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer bewahre.
Kaplan Best ist übrigens mit dem eigenen Motorrad aus Fulda angereist und hat sich mit der Lektüre des Buches „Die obere Hälfte des Motorrades“ von Bernt Spiegel mit den verhaltensbiologischen Aspekten des Motorradfahrens vertraut gemacht. Eine Kernaussage des Buches: Motorradfahren ist ein hochkomplexer Vorgang, der den menschlichen Geist und die Sinne gleichermaßen fordert – aber trotzdem irre Spaß macht. Und auch der ein oder andere Biker soll im widerholten Selbstversuch zu diesem Ergebnis gelangt sein.
In Anbetracht der vielen Motorradunfälle ermahnten Vertreter der Motorradfreunde die Kirchenbesucher, dass bei Touren das Heimkommen zu Familien, Lebenspartnern, Freunden und Kollegen das wichtigste Ziel sei. Kein Biker müsse sich selbst oder anderen etwas beweisen.
Die zwölfköpfige Gruppe GosPop aus Rabenau nahm die von der Darbietung begeisterten Gottesdienstbesucher auf eine liebevoll arrangierte Tour zu den Höhepunkten der Pop und Gospelmusik, bei der man sowohl Jesus finden als auch bei einem Gang durch Memphis dem Geist von Elvis begegnen konnte.
Kollekte für das Elisabeth-Hospiz
Mit der Kollekte des Gottesdienstes wird das St. Elisabeth-Hospiz in Marburg unterstützt, bei dem die Motorradfreunde Marburger Land e.V. Mitglied sind. Im vergangen Jahr hat die Kollekte einen Betrag von 550 Euro erbracht, der durch die Spende einer Rauschenberger Firma auf 1.000 Euro aufgestockt wurde. Die Kollektensammlung wurde anlassgemäß in einem Motorradhelm und mit der Bitte, doch nichts einzulegen, das die Visiere zerkratzen könnte, durchgeführt. Auch die Gruppe GosPop verzichtet zugunsten der Unterstützung des Hospizes auf die Gage.
An den Gottesdienst schlossen sich eine ein gemeinsame Ausfahrt und ein gemütliches Beisammensein auf dem Platz vor der Stadtkirche an.
Bürgerreporter:in:Leif-Erik Zaschke aus Stadtallendorf |
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