Der diesjährige Denkmaltag am 8. September 2013 steht unter dem Motto: „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“
Die meisten Menschen verbinden mit Denkmälern schöne, erhaltenswerte, bau- und kulturhistorisch wertvolle Gebäude, die das Erbe unserer Vergangenheit sichtbar machen. Hierzu zählen auch Burgen und Festungsanlagen aus vergangenen Jahrhunderten. Ihr Denkmalwert wird nicht in Frage gestellt, niemand käme auf die Idee, diese Bauten abzureißen.
Anders sieht das bei Denkmälern aus, die aufgrund ihrer Entstehungszeit oder ihrer Funktionen Unbehagen und negative Gefühle auslösen, die also „unbequeme“ Denkmale sind. Hierzu zählen insbesondere Bauwerke, die während der NS-Diktatur errichtet wurden. Gerade in Stadtallendorf gibt es eine Fülle dieser Gebäude. Die meisten dienten der Produktion von Sprengstoffen in den damaligen Werken der Dynamit AG und der Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff AG. Andere wiederum wurden für die Organisation, die Verwaltung und die Unterbringung der Arbeitskräfte der beiden Werke errichtet.
Um einige dieser Orte kennenzulernen, sollen sie im Rahmen des Denkmaltages aufgesucht werden. Ihre Funktion und Bedeutung wird erklärt und es wird an menschliche Schicksale erinnert, die mit diesen Orten verbunden sind. Am Sonntag, den 8. September startet um 14 Uhr und um 16 Uhr am Dokumentations- und Informationszentrum/Stadtmuseum Stadtallendorf, Aufbauplatz 4, eine Bustour. Unter der Führung von Hans-Jürgen Wolff und Fritz Brinkmann-Frisch werden verschiedene Gebäude und Erinnerungsorte in Stadtallendorf vorgestellt. Die Ausstellung zur Stadtgeschichte im DIZ ist an diesem Tag ebenfalls von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Bürgerreporter:in:Herbert Köller aus Stadtallendorf |
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