50 Jahre Stadtallendorfer Stadtkirche
Am 12. September fand um 10:30 Uhr in Stadtallendorf ein Festgottesdienst zum Jubiläum der 50 Jahre alten Stadtkirche mit anschließendem Gemeindefest auf dem Kirchplatz statt. Leider war es gleichzeitig auch die letzte Veranstaltung in der Wasserkirche.
Wozu braucht man die Kirche?
Im Festgottesdienst predigte Professor Wilfried Härle über den Nutzen der Kirche. Er begann mit dem Zitat "Jesus verkündigte das Reich Gottes, und was kam, war die Kirche." Da die Kirche keinen so guten Ruf hat, wurde dies häufig als Kritik an der Kirche aufgefasst, obwohl es vom Autor gar nicht so gemeint war.
Ein Problem ist, dass man den Leuten nicht in die Herzen schauen kann, um herauszufinden, warum die Leute in die Kirche gehen. Wilfried Härle hatte aber vier gute Gründe, wozu man die Kirche braucht:
* als Überlieferungsgemeinschaft, ohne die wir nicht von Jesus wüssten.
* als Auslegungsgemeinschaft, da die Originaltexte aus der Bibel keiner versteht, und die Texte immer wieder neu übersetzt werden müssen.
* als Vergewisserungsgemeinschaft, die uns vor dem Verlust des Glaubens schützt
* als Verantwortungsgemeinschaft, in der Christen zu den großen Verantwortungen der Zeit Stellung beziehen.
Grüße vom Dekan...
Dekan Rainer Staege bemerkte, dass er dieselbe Pfarrstelle habe, die einst Professor Zeller hatte. Für ihn war die Wasserkirche eine Oase während des Hessentags, und er wünschte sich, dass sie es auch ohne Wasserschleier bleibe.
... und vom Bürgermeister
Auch Bürgermeister Manfred Vollmer fehlte nicht im Gottesdienst. Er erklärte, dass Stadt und Kirche gemeinsam durch die Geschichte gegangen seien, und gab einen Rückblick über die Entstehung der Kirchengemeinde. Außerdem dankte er allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kirche, die einen Integrationsfaktor in einer Stadt mit 70 Nationalitäten darstellt. Auch die Fortsetzung an der Gewaltpräventionsarbeit freute den Bürgermeister.
Zeitzeugen
Verschiedene Zeitzeugen aus der Geschichte der Stadtkirche wurden vom Pfarrer Thomas Peters zum gemeinsamen Auftritt zusammengerufen. Darunter waren die Organistin Marta Heimberger, Küsterin Martha Salomo, der Maurer Konrad Lesch, Alfred Bulven als erster ehrenamtlicher geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstands in der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, Gemeindesekräterin Edelgart Müller, das Team der Kleiderstube, Pfarrer Martin Goronzy und den Kirchenvorstand. Pfarrer Hanns Baumeister war zwar auch eingeplant, konnte aber erst später kommen.
Viele Pfarrer
Nicht nur frühere Pfarrer der Stadtkirche, sondern auch Pfarrer der Herrenwaldkirche waren zu der Festveranstaltung gekommen. Dazu gehörten Heinz Lauer, Rainer Bickert, Christoph Müller und die zur Zeit in der Herrenwaldkirche tätige Pfarrerin Stefanie Busch.
Fest auf dem Kirchplatz
Nach dem Gottesdienst wurde auf dem Kirchplatz weitergefeiert. Es gab Musik vom Posaunenchor oder Akkordeonspieler Waldemar Kaiser, ein Geburtstagsständchen, und Erna Krüger trug ihr Gedicht aus dem Jubiläumskalender vor.
Fürs Essen hatte man sich etwas ganz Besonderes, was aber auch besonders zur Stadt Stadtallendorf passte, einfallen lassen: Es gab Erbsensuppe von der Bundeswehr, welche in der Feldküche von der Division Spezielle Operationen (DSO) zubereitet wurde. Wer nach dieser für ihren ausgezeichneten Geschmack bekannten Speise noch etwas Süßes brauchte, konnte sich an der Kuchentheke bedienen. Unter Hunger brauchte keiner zu leiden, denn es war auch nach dem Fest noch genüg übrig, und zahlen mussten die Besucher für Essen und Trinken auch nicht. Eine Möglichkeit zum Abbau der zugeführten Kalorien wurde auch geboten, nämlich in Form einer Kirchturmbesteigung, bei der es eine tolle Aussicht über die Stadt zur Belohnung gab.
Links
Blick vom Kirchturm
(Bilder von Leif-Erik und Sören-Helge Zaschke)
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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