Mittelhessenexpress - Teil 3: Die Pendlerzüge
Vor der Einführung des Mittelhessen-Express gab es unter der Woche mehrere zusätzliche RegionalExpress-Züge, die am Nachmittag von Frankfurt nach Treysa fuhren. Diese hielten öfter als die Züge nach Kassel, z.B. auch am Frankfurter Westbahnhof, ohne zu viele Stationen abzuklappern.
Einst gutes Angebot
Bis im Jahre 1997 handelte es noch um vier zusätzliche Züge, die mit Ausnahme des letzten Zuges nicht an unwichtigen Haltestellen hielten. Die erste Verschlechterung des Angebots bestand darin, dass der zweite dieser Züge überall zwischen Gießen und Marburg hielt und dadurch entsprechend länger unterwegs war. Als nächstes wurde der letzte Zug gestrichen. Von Bahnfahrern wurde erzählt, dass der Zug deswegen nicht mehr fuhr, weil die Bestellung verbummelt worden sei. Er wurde ein Jahr später wieder eingesetzt, fuhr aber nur noch bis Marburg.
Probleme mit Verspätungen
Die Benutzung dieser Pendlerzüge war nicht immer ein Vergnügen. Der erste Zug, welcher um 15:50 Frankfurt verließ, erhielt bei einem Fahrplanwechsel einen zweiten Zugteil Richtung Siegen, der in Großen-Linden abgekuppelt wurde. Das führte anfangs sehr häufig zu Problemen. Mal wurde ein Zugteil in Frankfurt nicht rechtzeitig bereitgestellt, mal gelang das Zusammenschalten der Zugteile nicht. Das hatte oft zur Folge, dass der Zug mit großer Verspätung in Frankfurt abfuhr. Beim Trennen der Zugteile konnten auch Probleme auftreten. Außerdem häuften sich Lokstörungen - es kam vor, dass der Zug innerhalb von fünf Tagen dreimal wegen Problemen mit der Lok sein Ziel nur mit großer Verspätung erreichte.
Im Jahre 2006 gab es keine größeren Probleme mit den Pendlerzügen mehr. Der Zug um 15:50 bestand aus acht Doppelstockwagen, von denen zwei in Gießen abgekuppelt wurden. Beim Zug um 17:50 waren es sogar neun Wagen, von denen drei nach Siegen fuhren. Um diese Uhrzeit nutzten so viele Menschen den Zug, dass neun Wagen auch wirklich benötigt wurden.
Streichung der Züge
Als der Mittelhessen-Express kam, wurden die Züge um 15:50 und 17:50 gestrichen. Stattdessen fuhr um diese Uhrzeit der Mittelhessen-Express. Die wenigsten Pendler waren begeistert: In den nun nur noch einstöckigen Zügen war nicht mehr genügend Platz, die Sitze waren unbequemer, und der Zug hielt nun an auch an unbedeutenden Haltepunkten, was die Fahrt entsprechend verlängerte.
Übersichtsartikel: http://www.myheimat.de/stadtallendorf/beitrag/6478...
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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