Die Bahn friert fest
Wenn die Außentemperatur unter -15 Grad Celsius sinkt, dann wird schon der Gang zur Mülltonne eine äußerst unangenehme Angelegenheit. Besonders winterfest mussten aber Bahnbenutzer sein, da auch die Bahn unter der Kälte litt und ihre Fahrgäste zum Teil sehr lange warten ließ. Natürlich in der Kälte, denn beheizte Warteräume sind selten geworden und gehören noch nicht einmal mehr an Bahnhöfen, wo viele Leute umsteigen, zur Pflichtausstattung.
Wer etwa von Stadtallendorf mit dem ersten Zug Richtung Frankfurt fahren wollte, wartete eine Viertelstunde länger als sonst auf den Zug. Wer vorne stand, musste dann auch noch nach einer Tür zum Einsteigen suchen. Der erste Wagen war abgesperrt. Beim zweiten Wagen ging nur eine Tür, und der dritte Wagen war abgesperrt. Dadurch konnte man vom zweiten Wagen aus nicht in andere Wagen gehen.
Mit der Pünktlichkeit wurde es später auch nicht besser: Gegen acht Uhr zeigte eine Fahrplanabfrage mehrere zwischen 20 und 30 Minuten verspätete Mittelhessen-Expresse und RegionalExpresse an. Als Gründe waren Weichen- und Signalstörungen angegeben. Gegen 13 Uhr sah es auch nicht gut aus: Ein RegionalExpress aus Kassel sollte wegen eines liegengebliebenen Personenzugs ca. 80 Minuten später fahren, der nachfolgende Mittelhessen-Express witterungsbedingt ca. 30 Minuten später. Ein Mittelhessen-Express in umgekehrter Richtung war mit 35 Minuten Verspätung auch nicht gerade pünktlich.
Auf der Internetseite des RMV fand sich der Hinweis, dass es neben allgemeinen Störungen an Weichen und Fahrzeugen auch noch besondere Probleme mit dem Mittelhessen-Express gäbe: Die Züge aus Treysa und Dillenburg werden normalerweise in Gießen zusammengekuppelt, was aber wohl oft nicht funktionierte und dann zu größeren Verspätungen führte.
Und daß den ganzen Winter lang schon die Beleuchtung des Fahrkartenautomates kaputt ist, von den Glasscheiben des Sitzbereichs und des Bahnabgangs am Gleis 2 ganz zu schweigen, das ist niedere Gewalt :-( !