Bahnverkehr beim Hessentag in Stadtallendorf - Teil 1
Wie bei anderen Hessentagen mussten für das Landesfest in Stadtallendorf zusätzliche Züge eingesetzt werden, um die großen Besuchermassen zu bewältigen. Die Zusatzzüge waren aber nicht das Einzige, was den Hessentagsbetrieb vom Normalzustand unterschied.
Fahrplanänderungen
Der Hessentagsfahrplan unterschied sich i.w. in drei Punkten vom Normalverkehr: In Stadtallendorf hielten fast alle auf der Main-Weser-Bahn verkehrenden InterCity-Züge. Abends wurden verschiedene zusätzliche Züge eingesetzt, die meist zwischen Treysa und Marburg, teilweise sogar bis Frankfurt fuhren. An Wochenenden wurde ab mittags fast das gleiche Zugangebot wie unter der Woche geboten. Der RMV dehnte das Fahrplanangebot virtuell noch weiter aus, indem er durch falsche oder misverständliche Aussagen in den Pressemitteilungen den Eindruck erweckte, es würde teilweise schon ab mittag im Halbstundentakt gefahren. Ein nahezu halbstündliches Angebot gab es aber erst in den späten Abendstunden.
Fahrplanaushänge
Für den Hessentag hatten die betroffenen Stationen Ergänzungsfahrpläne für die zusätzlichen Hessentagsverkehre erhalten. Je nach Stationsgröße gab es den klassischen gelben Fahrplan von der Deutschen Bahn oder die weißen Fahrpläne vom RMV. Stadtallendorf hatte 2010 noch die gelben DB-Fahrpläne bekommen, wobei die Bauarbeiten vor dem Hessentag dazu geführt hatten, dass regelmäßig neue Fahrpläne ausgehängt werden mussten, weil sich die benutzten Gleise je nach Bauphase änderten. Für die Hessentagszeit gab es einen gesonderten Fahrplan. Der große Fahrplan wurde nicht nur durch die zusätzlichen Zugverbindungen gefüllt. Viel Platz wurde dafür gebraucht, dass bei den Nahverkehrzügen alle Halte aufgeführt waren, was insbesondere bei den Zügen, die bis Friedberg an jeder Station halten, recht viele sind. Auch tauchte mancher InterCity gleich mehrfach auf - so waren etwa vier Einträge für den IC Schwarzwald vorhanden, weil dieser je nach Wochentag leicht unterschiedliche Zugläufe hatte.
Die für den normalen Verkehr seit dem Umbau des Stadtallendorfer Bahnhofs gültigen Fahrpläne waren übrigens nicht entfernt, sondern nur unter den Hessentagsfahrplänen verdeckt worden. Sie konnten damit noch bis zum Fahrplanwechsel im Dezember genutzt werden. Der Hessentagsfahrplan war damit der letzte Fahrplan im klassischen DB-Layout für Stadtallendorf.
Sonderverkehre
Beim Sonderverkehr kamen die in Stadtallendorf normalerweise verkehrenden Fahrzeugtypen zum Einsatz: ET425-Triebwagen vom Mittelhessen-Express, umgebaute N-Zug-Wagen und auch Doppelstockwagen. Letztere waren bei dem abends zusätzlich nach Frankfurt verkehrenden Zug im Einsatz, welcher als RegionalBahn 25083 im Fahrplan erschien. Die Bezeichnung passte nicht ganz zu dem Zug, da er nur an ausgewählten Bahnhöfen hielt, während man im Fahrplan viele Züge findet, die zwar RegionalExpress heißen, aber bis Friedberg an jeder Station halten.
Vom Hessentag waren auch die durch Stadtallendorf fahrenden Güterzüge betroffen. Diese wurden meist über das wenig genutzte Gleis 3 umgeleitet, was wahrscheinlich zur Erhöhung der Sicherheit am von vielen Leuten benutzten Hauptbahnsteig dienen sollte.
Sondertarife
Während des Hessentags konnten NVV-Fahrkarten bis Stadtallendorf genutzt werden, wobei allerdings keine NVV-Fahrkarten in Stadtallendorf verkauft wurden. Ein Angebot zum 15-jährigen Bestehen der Verkehrsverbünde erlaubte die Nutzung eines Hessentickets vom 28. bis 30. Mai.
Zur InterCity-Nutzung gab es keine Sonderregelungen.
Links
Teil 2
Hessentagsfahrplan auf der Main-Weser-Bahn
Weniger Züge zum Hessentag 2010 als versprochen