Stadtallendorf: Wohnungsbrand in der Spaltanlage
Am 17.3.2015 drang noch vor sechs Uhr dichter Qualm aus einem Wohngebäude in der Straße "In der Spaltanlage". Durch den Qualm aus einem brennenden Raum war zahlreichen Bewohnern der Fluchtweg abgeschnitten.
Auf der Ostseite des Gebäudes kletterten Bewohner aus den Fenstern auf einen einstöckigen Anbau. Für die, die einen Stock höher wohnten, gab es allerdings keine Chance, gefahrlos auf den Vorbau zu gelangen, da die Entfernung viel zu groß war. Die Feuerwehr kam mit drei Leitern, die zunächst zum Besteigen des Vordachs genutzt wurden. Zwei der Leitern wurden zusammengeschoben, um damit das obere Stockwerk zu erreichen und einen Bewohner zu retten.
Auf der Nordseite wartete ein Bewohner im dritten Stock auf Rettung. Dafür musste die Feuerwehr eine besonders lange Leiter aufstellen, die von mehreren Feuerwehrleuten gegen Umkippen gesichert wurde. Die Feuerwehr forderte den Bewohner auf, nicht gleich auf die Leiter zu steigen, sondern erst auf das Eintreffen eines Feuerwehrmanns zu warten. Zunächst stieg ein Feuerwehrmann die Leiter hoch, bevor der Bewohner absteigen durfte.
Weniger Ruhe bewahrt hatte möglicherweise ein Bewohner im zweiten Stock. Dort hingen zwei zusammengenkotete Decken aus dem Fenster. Diese reichten einen Stock tiefer. Durch Hinabsteigen an den Decken hätte man zumindest bis auf eine Höhe gelangen können, von der ein Absprung ohne schwere Verletzungen möglich ist.
Gegen 7 Uhr landete ein Rettungshubschrauber auf der Fläche hinter der Sparkasse, auf der im Jahr 2011 noch der Bau eines Spielkasinos geplant war. Zum Abtransport von Verletzten wurde der Hubschrauber nicht benötigt. Er flog gegen 9:15 Uhr wieder ab.
Das Gebäude, in dem der Brand ausgebrochen war, gehörte während des zweiten Weltkriegs zu einem Sprengstoffwerk, wobei der Straßenname "In der Spaltanlage" auf die Funktion dieses Werksbereichs hinweist. Wie zahlreiche andere Gebäude wurde es später umgebaut, um als Wohnraum zu dienen.