Erlebnis Eisenbahn - mit RE 4162 nach Hause

Zwei Wagen von RE 4162 passen nicht mehr an den Bahnsteig.
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Wer am Freitag abend seinen Arbeitsplatz verlässt, kann sich meist schon aufs Wochenende freuen. Der Weg dorthin kann jedoch beschwerlich werden, wenn man ihn mit der Deutschen Bahn zurücklegen muss. Am 4. Februar demonstrierte die Bahn den Reisenden, die den um 17:20 Uhr abfahrenden RegionalExpress nach Kassel benutzen wollten, wieder einige der altbekannten Verhaltensmuster, mit denen man auch dem letzten Fahrgast die Freude am Fahren nehmen kann.

Gegen 17:10 Uhr sah man viele Leute vor dem leeren Gleis 16 stehen. Die Anzeige am Bahnsteig verkündete, dass der Zug etwa zehn Minuten später abfahren solle, und es wurde durchgesagt, dass der Zug wegen verspäteter Bereitstellung zehn Minuten Verspätung habe. Das wurde auch noch in einer Durchsage um 17:29 Uhr gesagt. Wahrscheinlich war der Bahn nicht bekannt, dass man den Zug erst einmal auf den Bahnsteig einfahren lassen, dem Lokführer Zeit für den Weg zum anderen Zugende geben und ihn den Zug abfahrbereit machen lassen muss.
Wenig später fuhr dann sogar ein Zug ein. Wer auf den RegionalExpress nach Kassel gehofft hatte, hatte sich zu frühr gefreut. Es war nur der dort um diese Zeit bereitgestellte Mittelhessen-Express, welcher um 17:52 Uhr abfährt. Immerhin änderte sich sogleich der Text auf der Anzeigetafel, wo jetzt der Mittelhessen-Express angekündigt wurde. Wo der RegionalExpress nach Kassel verblieben war, verriet die Bahn erst einmal nicht. Als sich nach einiger Zeit schon recht viele Leute in den für seinen geringen Fahrkomfort berühmten Mittelhessen-Express gesetzt hatten, wurde immerhin verraten, dass der Zug nach Kassel auf einem Gleis, welches kurzfristig angekündigt wird, abfahren solle.
Einige hofften auf den Zug nach Kassel, als auf Gleis 16 wieder etwas einfuhr - es war aber nur der dritte Zugteil für den Mittelhessen-Express. Gegen 17:47 kam dann eine wegen eines einfahrenden Zugs kaum zu verstehende Durchsage, dass der RegionalExpress nach Kassel auf Gleis 13 im Abschnitt D bis E bereitgestellt würde. Und tatsächlich stand vorne am Bahnsteig ein Zug, der wie der fehlende RegionalExpress aussah.
Der Zug nach Kassel war vor einen anderen Zug gestellt worden und dadurch stand bereits die am Ende befindliche Lok vor der die Bahnsteige verbindenen Unterführung. Die vorderen zwei Wagen passten nicht mehr an den Bahnsteig. Das begeisterte auch eine Bahnmitarbeiterin, die eine Rollstuhlfahrerin in den Zug bringen sollte, nicht sonderlich, da sich das Mehrzweckabteil mit behindertengerechtem Einstieg wie üblich am Kopf des Zuges befand. Die Rollstuhlfahrerin musste schließlich über die Stufen in den Eingangsbereich eines anderen Wagens befördert werden. Auch zwei Fahrradfahrer mussten auf einen anderen Wagen ausweichen.
Gegen 18 Uhr schien zwar alles fahrbereit, aber es tat sich nichts. Auf einem Gleis in der Nähe fuhr ein Doppelstockzug mit angezeigtem Fahrtziel "Frankfurt" aus. Erst gegen 18:04 Uhr setzte sich der RegionalExpress nach Kassel in Bewegung.
Gegen 18:27 kam die Durchsage "nächster Halt Friedberg". Der Zug hielt auch prompt und stand einige Minuten, allerdings erst am Rand von Friedberg. Der Grund für die Verzögerung war der ein wenig später in Bad Nauheim überholte Doppelstockzug nach Gießen, welcher in Frankfurt um 18:01 Uhr abgefahren war. Sinnvollerweise hätte dieser Bummelzug schon in Frankfurt den RegionalExpress vorlassen sollen - so verloren Reisende Richtung Kassel noch einmal unnötig Zeit.
Immerhin konnte der Zug den Rest der Strecke zumindest bis Stadtallendorf ohne weitere Verzögerungen fahren. Der Mittelhessen-Express war in Marburg, wo der Zug nach Kassel gegen 19:07 Uhr einlief, auf Gleis 8 zur Überholung umgeleitet worden. 50 Minuten später als vorgesehen erreichte der RegionalExpress Stadtallendorf - zu der Zeit, wo normalerweise der Mittelhessen-Express ankommt.

Eine ähnliche große Verspätung hatte der RegionalExpress 4162 schon einmal im Januar gehabt. An diesem Tage stand der Zug pünktlich am Bahnsteig. Allerdings hatte eine Streckensperrung wohl dazu geführt, dass kein Lokführer da war. Auch an diesem Tage war zunächst eine Verspätung von nur zehn Minuten angekündigt worden.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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