Berufsfeuerwehrtag in Stadtallendorf: Ein Jahr Feuerwehrausbildung in 24 Stunden
12 Jugendliche der Jugendfeuerwehr im Alter zwischen 10 und 16 Jahren haben am 22.10.2011 am Berufsfeuerwehrtag in Stadtallendorf teilgenommen und haben bei einer mehr als 24 stündigen Übungseinheit mit zahlreichen Einsätzen die bei der Feuerwehrausbildung erworbenen Kenntnisse vertieft.
Bei der ungewöhnlichen Übung haben die Jugendlichen Einsätze wie die Erwachsenen in den Einsatzabteilungen gefahren und dabei das in der Ausbildung der Jugendfeuerwehr erworbene Wissen bei realitätsnahen Einsatzsituationen angewendet. Das Einsatzspektrum umfasste den gesamten Feuerwehralltag, von den Katze auf dem Baum, der brennenden Mülltonne, der Suche, Reanimation und Bergung von verunfallten Freizeitsportlern, die Bergung von Verletzten und Fahrzeugen bei Verkehrsunfällen bis zu Bränden in einem Bürogebäude und in einem Wohnblock, bei dem Personen gesucht und gerettet werden mussten. Eine Ausbilderin betonte, dass es bei dem aufwendigen Berufsfeuerwehrtag gelungen sei, die Inhalte von „einem Jahr Feuerwehrausbildung in 24 Stunden“ unterzubringen. Die Übung war jedoch nicht als Stresstest konzipiert: Zwischen den Einsätzen waren Pausen für Erholung und Spiel eingeplant, bei denen die Jugendlichen entspannen und sich über die Erfahrungen und Fehler bei den vorangegangenen Einsätzen austauschen konnten.
Die Übung in einem Wohnblock in der Posener Straße stellte eine besondere Herausforderung für die jungen Feuerwehrkräfte dar. In dem durch einen Wohnungsbrand stark verqualmten Gebäude mussten Personen gesucht und geborgen werden. Im dichten Kunstnebel wurde der Orientierungssinn der Jugendlichen auf eine harte Probe gestellt. Die Übung vermittelte einen ersten Eindruck von den Gefahren, denen sich die überwiegend ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte bei einem realen Wohnungsbrand stellen müssen. Eingeschränkte Sicht, tödlich giftige Rauchgase und Feuer sind eine lebensgefährliche Bedrohung, die keine Fehler verzeiht.
Der giftige Brandrauch stellt bei einem Wohnungsbrand die Hauptgefahr dar und fordert die meisten Todesopfer. Hausbewohner können sich vor dieser Gefahr durch den Einsatz von Rauchmeldern schützen. Der „Lebensretter in der Dose“ warnt rechtzeitig vor der Brandgefahr und verschafft den nötigen Vorsprung, um sich in Sicherheit zu bringen und die Feuerwehr zu alarmieren.
Ein weiterer Höhepunkt des Übungstages war der Einsatz im Werksgelände der Eisengießerei Fritz Winter, der sich an eine Ausbildungseinheit der Werksfeuerwehr anschloss. Die Jugendlichen haben gemeinsam mit den Einsatzkräften der Werksfeuerwehr die Brandbekämpfung in einem Bürogebäude geübt.
Die Idee zu dem Stadtallendorfer Berufsfeuerwehrtag wurde einigen Mitgliedern der Werksfeuerwehren entwickelt, deren Kinder in der Jugendfeuerwehr Stadtallendorf tätig sind. Bei der Abschlussbesprechung betonte der Leiter der Werksfeuerwehr der Eisengießerei Winter dass die gemeinsame Übung mit dem Feuerwehr-Nachwuchs eine schöne Sache ist und brachte zudem die Hoffnung zum Ausdruck, dass möglichst viele Teilnehmer des Berufsfeuerwehrtages bis zum Alter in der Feuerwehr aktiv bleiben.
Weitere Informationen
Homepage der Feuerwehr Stadtallendorf: http://feuerwehr-stadtallendorf.de
Informationen zu Rauchmeldern (Feuerwehr Stadtallendorf)
Fotos: Leif-Erik und Sören-Helge Zaschke