Gedanken
Solingen, Allahu akbar, Fanatismus und Terrorismus

Foto: Pixabay

Solingen. Die tödliche, augenscheinlich religiös motivierte Messerattacke von Solingen, verübt von einem 26jährigen Syrer, wühlt die deutsche Öffentlichkeit auf. Entsetzen allenthalben. Messerattacken haben sich in der Vergangenheit gehäuft, bei denen Täter mit Migrationshintergrund eine auffällige Rolle spielen. Es ist aber nicht nur Entsetzen festzustellen, sondern auch Wut.
Was ist falsch gelaufen in Deutschland, wie muss eine politische Neujustierung in einem erklärt weltoffenen Deutschland stattfinden? Die Debatte hat - mal wieder - Fahrt aufgenommen, könnte aber auch erfahrungsgemäß bald wieder im Sande verlaufen.

Gedanken zum Christentum

Es gab vor vielen Jahrhunderten eine Zeit der christlichen Missionierung und der Christianisierung, die oftmals alles andere als gewaltlos ablief, eine Zeit des christlichen Fanatismus, für die sich heutige Christen mit ihrer Botschaft der Menschenliebe im Nachhinein nur fremdschämen können, zumal sie für diese Vergangenheit keine Schuld tragen. Die Unterdrückung oder gar Ermordung von Menschen, die sich nicht der christlichen Lehre unterwerfen, ist heutzutage geradezu unvorstellbar und würde einen Aufschrei in der gesamten Christenheit hervorrufen.
Gäbe es heute in der Welt, etwa auch in Deutschland christliche Strömungen, die Andersgläubige oder Ungläubige unter der Flagge "Gott ist groß" oder "Jesus ist groß" mit dem Tod bedrohen oder gar strafen würden, so würden diese von den übrigen Christen in großer Zahl Zorn und überdeutliche Ablehnung erfahren. Die christlichen Kirchen würden Großdemos organisieren und all ihren Einfluss gegen solche Strömungen geltend machen. Menschen solcher christlichen Strömungen würde das Christsein rigoros abgesprochen werden, sie würden nachhaltig aus der Christenheit ausgeschlossen werden. Doch so etwas sind in der Jetztzeit nur noch abwegige theoretische Szenarien.


Gedanken zum Islam

Der Islam ist auch eine Religion, im Prinzip auf jüdisch-christliche Tradition aufbauend, die Menschenliebe verkündet. Allerdings ist ihm noch heute das bedrohliche Charakteristikum des vergangenen Christentums nicht abhanden gekommen. Es gibt dort genügend Strömungen, die Andersgläubige oder Ungläubige unter der Flagge "Allahu akbar" mit dem Tod bedrohen oder gar strafen. Es handelt sich dabei um den Islamismus, der von Einzelnen, von Gruppierungen oder gar von Staaten umgesetzt wird.
Wo ist der Aufschrei der friedlichen islamischen Welt, wo ist der Aufschrei der muslimischen Communities, auch hier in Deutschland, wo ist das lauthals in die Welt gerufene Ausschließen der islamistischen Terroristen?

Gedanken zur Sozialisierung und zur eigenen Verantwortung

Ja, tatsächlich, niemand hat sich ausgesucht, von wem er geboren wurde, welche Erbinformationen ihm mitgegeben wurden, wo er aufwuchs, wie er erzogen und wie er sozialisiert wurde. Dass das Auswirkungen auf die eigene Weltanschauung und den eigenen Wertekanon hat, ist unbestritten. Dennoch bleibt mit dem naturgegebenen Verstand immer ein Korrektiv, das Beigebrachtes relativieren oder gar ändern kann, so dass niemand sich vor seiner eigenen Verantwortung für sein Denken und Handeln drücken kann. Denken wir an den 26jährigen Täter von Solingen, der sich wohl kaum seines naturgegebenen Verstandes bedient hat, sich stattdessen einem Fanatismus hingegeben hat. Wie hätte er sonst vermutlich glauben können, im Namen eines guten Gottes morden zu können. Und sollte es einen Gott geben, so kann seine verwerfliche Handlung nur als Gotteslästerung betrachtet werden.

Gedanken zu politischen Konsequenzen

Die Heterogenisierung unserer Gesellschaft ist womöglich zu unbedacht und vorschnell geschehen, aber was heißt das schon? Soll etwa das Asylrecht abgeschafft werden? Nein, denke ich, es ist eine historische Errungenschaft, aber es wird oftmals missbraucht, vielleicht sogar von der Politik, vom BaMF und anderen zu lax gehandhabt, so dass die Spreu nicht vom Weizen getrennt wird und wir uns mit Problemen konfrontiert sehen, die doch niemand will, zumal Deutschland sehr viele Schlupflöcher, verschiedene Aufenthaltstitel und finanzielle Versorgung bereithält. Unsere humanitären Ansprüche müssen mit unseren Sicherheitsansprüchen und mit unseren Ansprüchen an Integration einhergehen. Mir ist bewusst, keine politische Agenda hier bieten zu können. Ich weiß auch nicht, wie man der unheilvollen Rolle des Internets Einhalt gebieten könnte, das offensichtlich viel zur Radikalisierung von Menschen beiträgt.
Die derzeitige Polarisierung "Einreisestopp" bzw. sogar "Umfangreiche Remigration" auf der einen und "Wohlwollende humanitäre Aufnahme" auf der anderen Seite muss aufgelöst werden zu einem pragmatischen und vernünftigen Umgang mit der Problematik.
Dazu wünsche ich der Politik viel Erfolg.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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