Die Frühgeschichte der Rhön - Gedicht von Klaus Wilhelm von Ameln

Die Frühgeschichte der Rhön

Schon im 2. Jahrtausend vor der Zeit
lebten hier die Menschen der Steinzeit.
Um 400 v. Christus hausten hier die Kelten;
aber nicht mehr in Höhlen oder Zelten.

Sie bauten eine Fliehburg auf dem Mettermich.
Vor den Nord-Germanen schützten sie sich,
wenn diese kamen aus dem dunklen Norden
um unsere Ahnen zu berauben und zu morden.

53 v. Christus kamen die Alemannen,
einer der großen Stämme der Germanen.
Sie flohen vor den mächtigen Römern;
verschanzten sich in den bacenaeischen Wäldern.

Julius Cäsar ließ die Alemannen dorthin fliehen;
er wollte ja weiter, Richtung Norden ziehen,
zu unterwerfen die Stämme, links des Rhenus;
dies alles sagt uns sein Schreiber Tacitus.

Und er berichtet auch noch von den Chatten,
die wohl die Saale, einen Salzfluss hatten
und mit den Hermunduren im Streite grollten,
die ebenfalls das reiche Flüsschen wollten.

Viele Jahre blieben die Alemannen im Gebiet
und wurden letztendlich 496/497 doch besiegt;
der Merowinger-König Chlodwig I. jagte sie fort
von da, wo kreuzt die Achse Süd/Nord...

... die Fernstraße von Osten nach Westen.
Dort lebten für lange Zeit nur die Besten.
Das waren die Franken, keine Geringeren;
sie siegten auch 531 gegen die Thüringer.

Selbst die Goten wollten dieses Land,
dieses uralte und reiche Frankenland.
Am Ende hat es Christus wohl bekommen;
in seinem Namen wurde es Anderen weggenommen.

So beherrscht die Menschen Nehmen und Geben,
dass merkt man selbst in seinem Leben;
wobei der Mensch mehr nimmt als gibt,
weil er sich mehr als andere liebt.

Der Bischof von Würzburg liebte die Rhön
und nicht zuletzt, weil sie so schön,
sondern , da sie ihm reiche Beute brachte,
er sie 741 zu seinem Bistum machte.

Nun war der Bischof Herzog der Ost-Franken
und musste sich dafür noch nicht einmal bedanken.
744 entstand das Kloster Fulda durch Bonifazius,
der setzte ein, als Abt, den gläubigen Sturmius.

Der Abt, der wurde sündhaft reich,
darum fischte er nicht mehr an Gottes Teich.
Nicht Christen waren in seinem Käscher;
deshalb wurde er auch weltlicher Herrscher.

Wie man kommt zu einem Bistumsstuhle,
das lehrte man 751 an der Fuldaer Klosterschule.
Unter Gleichgesinnten wurde man sich eins
und löste sich von Würzburg und Mainz.

Reich wurde man auch durch viele Spenden,
von denen, die man nicht zu Gott konnt` senden.
Als Buße zahlten sie dann ab 763 lieber Schulgeld,
weil dies einem leichter, als Entsagung, fällt.

Um diese Piraterie nicht weiter zu tragen,
ließ man dafür einfach Schenkung sagen.
Es geschah vieles noch, in Gottes Namen
so legte man unbewusst damit den Aufruhrsamen.

Die weltlichen Herrscher fühlten sich der Kirche verpflichtet
damit ihr Gott am jüngsten Tag milde über sie richtet.
Karl der Große beschenkte Fulda mit der Hammelburger Mark.
Doch im gleichen Jahr, 777, war er wieder stark

und bestritt, was er im Frühjahr noch verschenkt.
Im Streit um dieses Land wurde alles wieder eingerenkt.
Ein Wort wurde gegeben um es wieder zu brechen;
gerade wie es kommt, die Zeit wird es noch rächen.

778 bei einem Sachsenüberfall flieht Abt Sturmius
mit den Gebeinen des heiligen Bonifazius.
Auf dem Weg nach Hammelburg macht er eine Rast;
an der hochwasserführenden Sinn entledigte er sich der Last.

Und weil die Sinn im Winter viel Wasser trug,
war man erfinderisch und einfach klug.
Viel Holz wurde gebracht aus der Sinnau,
und brauchte es für den großen Brückenbau.

Um es allen zu verkünden, war man schlau
und nannte den Ort einfach Brücken-Au.
Nun konnte man trockenen Fußes die Sinn überschreiten,
zu ziehen des Weges, hinaus in alle Weiten.

Brücken sollten eigentlich verbinden,
sind da, damit sich Menschen finden.
Doch – wer will schon nasse Füße kriegen?
Darum gewinnt man Brücken nur in Kriegen.

Und die Moral von der Geschicht`:
Baue „eine“ Brücke nicht,
baue lieber ein paar Brücken mehr;
denn Menschen brauchen Brücken sehr!

Bürgerreporter:in:

Klaus Wilhelm von Ameln aus Simmerath

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