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Kreisgruppe Schwabmünchen e.V. "Blaue Halbkreisreflektoren für mehr Sicherheit"

  • Blauer Halbkreisreflektor
  • Foto: U. Vogt
  • hochgeladen von Diana Lowin

Text U. Vogt
Im Jahr 2008 kamen in Deutschland ca. 200.000 Rehe durch Wildunfälle zu Tode, pro Stunde werden im Schnitt 25 Rehe überfahren. Ein Viertel davon, rund. 50.000 allein in Bayern. 2008 wurden den bayerischen Polizeidienststellen insgesamt 57.275 Unfälle mit Wild gemeldet und die Dunkelziffer ist hoch. Verkehrsteilnehmer glauben oft dem Tier sei nichts passiert, weil er es ja weglaufen sieht. Verletzt wird es allerdings oft erst nach Tagen, zumeist auf Grund innerer Verletzungen, qualvoll verenden. Oft entsteht beim Unfall mit Wildtieren erheblicher Sach- und Personenschaden. Allein im Jahre 2008 wurden um die 500 Millionen Euro Sachschäden bei den Versicherungen gemeldet. 3000 Menschen wurden verletzt, 12 starben.

Blaue Halbkreisreflektoren sollen helfen die Zahl der Wildunfälle und die Schäden bei Mensch und Tier zu verringern. Diese Reflektoren werden an den Leitpfosten (Katzenaugen) entlang von wildunfallträchtigen Strassen mit besonders hohen Wildunfallzahlen angebracht.

Warum sind die Reflektoren blau?
Blau ist für Wildtiere eine sogenannte Schreckfarbe, da sie in der Natur so gut wie nicht vorkommt und daher vom Wild als gefährlich empfunden wird. Dagegen werden Rot und Orange nur als Grünabstufungen gesehen und haben somit keine wildwarnende Wirkung.

Fällt nun Scheinwerferlicht auf die blauen Reflektoren, simulieren sie auf Grund ihrer halbrunden Form eine Bewegung, auf die die Wildtiere sehr empfindlich reagieren.
Erkenntnisse aus der Praxis zeigen, dass die Unfallzahlen sich um über 70 % verringert haben. Rückmeldungen aus 195 Revieren in denen die blauen Halbkreisreflektoren schon seit längerer Zeit im Einsatz sind ergaben, dass die Unfälle mit Wild um signifikante 73% (über 1000 Stück Rehwild) zurückgingen.

Die BJV-Kreisgruppe Schwabmünchen im Landesjagdverband Bayern hat insgesamt 934 blaue Halbkreisreflektoren nach Anforderung durch 11 Revierpächter erworben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 4.670 Euro.
Zuschüsse des Landratsamtes Augsburg von 450 Euro und der Kreisgruppe von 550 Euro machten es möglich den Preis des blauen Halbkreisreflektors auf 3,93 Euro pro Stück zu senken.
Am 12. November wurden sie an die Pächter der einzelnen Reviere verteilt, die die Kosten aus eigener Tasche aufbringen.
Eine sicher lohnende Investition in die Sicherheit auf den Strassen im Altlandkreis Schwabmünchen.
Eine beachtliche Initiative der einzelnen Revierpächter, die ihre Freizeit opfern, Geld investieren und mit ihrem Engagement dafür Sorge tragen die Wildunfallzahlen zu reduzieren.

Trotz der Wildwarnreflektoren ist gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht der Autofahrer geboten.
Sollte sich ein Wildunfall ereignet haben, gilt es verschiedene Schritte zu beachten:
- Polizei, zuständiges Forstamt oder Jagdpächter verständigen und genaue Angaben machen
- Möglichst genaue Ortbeschreibung
- Uhrzeit
- Fahrtrichtung von… nach…
- Um was für Wild handelt es sich. Reh oder Wildschwein?
- Wo liegt das Wild? Rechts oder links von der Fahrbahn?
- Möglichst km-Nummer angeben. Markierungen beachten
- Ist das Wild abgesprungen? Wenn ja in welche Richtung.

Diese Angaben sind für uns Jäger sehr hilfreich um verletztes Wild erfolgreich nachzusuchen, damit es vor unnötigem Leiden bewahrt werden kann.

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