Klimaschutzwahlen in Schwabmünchen

Foto: Heike Nickl

Seit mehr als einem Jahr haben weltweit unzählige Demos für mehr Klimaschutz stattgefunden. Bei den mehr als 20 Demos in Augsburg waren regelmäßig auch Schwabmünchner/innen dabei. Von der Allgemeinheit wird zwar zum großen Teil wohlwollend gewürdigt, dass Fridays for Future auf die globale Klimaerwärmung hinweist. Geht es um Konsequenzen, mit notwendigem Handeln verbunden, wird aber auf die Zukunft oder andere verwiesen.

Die Schwabmünchner Bürgermeisterkandidaten stellten sich am 05. März im Pfarrzentrum der Podiumsdiskussion. Viele wichtige Punkte wurden angesprochen, eine direkte Auseinandersetzung fand allerdings nicht statt. Meine persönliche Wahl wurde dadurch nicht erleichtert. Zuhause habe ich aber in Ruhe meine Wahlscheine ausgefüllt und bereits abgegeben.

Im Bereich Umwelt- und Klimaschutz hat sich in Schwabmünchen die letzten Jahre einiges und doch zu wenig getan. Eine konkrete Umsetzung war die erfolgreiche Energiekarawane. Allein deshalb kann ich aber das Schwabmünchner Klimaschutzkonzept von 2014 noch lange nicht als erfolgreich bezeichnen. Leider wurde ebenfalls 2014 in Bayern die 10-H-Regel für Windräder eingeführt und damit ein Neubau von Windrädern praktisch unmöglich gemacht. Damit war im Klimaschutzkonzept (mit den nicht mehr realisierbaren 19 geplanten Windrädern) der wesentliche Baustein für den Wandel zur Energieproduktion durch erneuerbare Energien weggefallen.
Bei der UN Klimakonferenz in Paris 2015 wurde von den 197 Vertragsparteien beschlossen, alles Mögliche zu unternehmen, um die durch den von Menschen erzeugten Treibhausgas-Emissionen und die damit verursachte Erderwärmung auf 1,5°C zu beschränken. Spätestens danach wäre konsequenter Weise das Schwabmünchner Klimaschutzkonzept neu zu bewerten gewesen. Dies soll jetzt nach den Kommunalwahlen von der neuen Stadtregierung durchgesetzt werden.

Natürlich gibt es viele andere Probleme die zu lösen sind. Sei es der Arbeitsmarkt, Wirtschafts- Finanz-, Renten-, Innen-, Gesundheits- und Bildungspolitik, Politikverdrossenheit, Populismus, Flüchtlingskrise und der Coronavirus. Um all diese Probleme zu lösen, ist ungeachtet der globalen Dimensionen, national, lokal und individuell ein demokratischer Wandel zu einer nachhaltigen, solidarischen und bunten Gesellschaft erforderlich. Dabei spielt der Umwelt- und Klimaschutz eine wesentliche Rolle.

Wissenschaft ist keine Glaubensfrage, sondern eindeutig in ihren Aussagen zum Klimawandel. Wissenschaft kann nicht nur bequem sein, indem sie uns die vielen „angenehmen Errungenschaften“ der letzten Jahrhunderte präsentiert. Die Wissenschaft zeigt uns auf, was aufgrund der Erderwärmung zu erwarten ist:
Polkappen- und Gletscherschmelze, Versauerung der Meere, steigende Meeresspiegel,
Verschiebung der Klima- und Vegetationszonen, Missernten,
mehr Wetterextreme wie Überschwemmungen, Stürme, Dürren und Brände,
Artensterben und Ausbreitung von Parasiten und Krankheiten,
mehr Kriegs- und Umweltflüchtlinge und vieles mehr.

Wie erklären und begründen wir unseren Kindern und Enkeln, was sie in ihrer Zukunft erwartet? Meine Kinder sind alt genug, um sich selber ein Urteil zu bilden und zu handeln. Wenn mich aber ein Enkelchen z. B. fragt: “Opa, war die Erde früher, als du noch klein warst, netter zu den Menschen?” Was antworte ich da?

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, werden immer mehr Maßnahmen erforderlich. Dies hat umfangreiche Auswirkungen auf unser Leben. Jetzt stelle ich mir vor, die Klimaerwärmung würde von Politikern und der Gesellschaft endlich mindestens genauso ernst genommen.

Wichtig ist auf jeden Fall am 15. März wählen zu gehen und dabei die Zukunft unserer Kinder und Enkel mitzugestalten.

Parents for Future - Schwabmünchen

Bürgerreporter:in:

Franz Hiemer aus Schwabmünchen

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