In Schwabmünchen unterwegs
Bildstöcke

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Ein Bildstock ist als religiöses Kleindenkmal ein meist an Wegen stehender Pfeiler aus Holz oder Stein, der ein skulpturales oder gemaltes Votiv- oder Andachtsbild, meist das Abbild eines Heiligen, eine Szene mit Heiligen oder des gekreuzigten Christus trägt
Die Motivation ist jener bei Wegkreuzen ähnlich: als Anstoß zum Gebet unterwegs, als Zeichen der Dankbarkeit für überstandene Gefahren oder Seuchen sowie zur Erinnerung an Unglücksfälle.
Am Stadtausgang nach Hiltenfingen auf dem Weg in den Afrawald steht so ein Bildstock, 1999 vom Landvolk zu Ehren des Bruders Klaus von der Flue (1417 – 1487) errichtet. Dieser hatte einst alle Ämter niedergelegt, sich in die Einsamkeit zurückgezogen, als Gottsucher meditiert- und gleichzeitig war er ein unermüdlicher Zuhörer und Ratgeber, wenn Menschen zu ihm kamen. Sein Vorbild und sein steter Einsatz für den Frieden soll Ansporn nun für jeden Besucher sein.
Etwas makabrer ist wohl der Grund für die Errichtung eines Bildstocks im Industriegebiet hinter der Kipfbühlstraße an der Singold. Nach der Quellenlage befand sich dort die Schwabmünchner Richtstätte auf der „Kipfbühlwiese“. Am 30.10 1869 ersuchte ein Pankraz Kobold, um die Genehmigung ein Feldkreuz beim sog. Galgen aufzustellen. Aus einer nicht näher gekennzeichneten Quelle geht hervor, dass das Feldkreuz um 1910/11 verschwand. Wann das sogenannte „Wiesenherrgottle“ entstand, kann aus archivalischen Quellen nicht nachvollzogen werden. (Quelle: Stadtarchiv Schwabmünchen). Die letzte Hinrichtung dort war wohl 1802; für die Brandstifterin (wohl psychisch gestörte)Maria Frankin lautete das Urteil, “ ….dass die Beschuldigte zur Richtstätte geführt und daselbst an ihr die Strafe des Schwertes vollzogen, deren entseelter Körper aber verbrannt und die Asche zur gänzlichen Vertilgung ihres ruchlosen Andenkens in einen Fluß gestreut werden solle.“ Jetzt ist diese Gegend harmlos, Spaziergänger wissen meist nicht um die Vergangenheit: doch sei uns der Bildstock eine Mahnung, dass Gerechtigkeit nicht allein durch grausame Strafen hergestellt werden kann.

Bürgerreporter:in:

Alfred Vogler

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