Schwabmünchen sieht blau
Der Kampf ums Altpapier ist nun voll entbrannt. Seit Anfang der Woche sieht man in Schwabmünchen nur noch blau wohin man schaut.
Der starke Wind gestern hat auch noch einige der Tonnen zu Fall gebracht, sodass sie kreuz und quer auf den Gehwegen lagen.
Was müssen wir uns noch alles bieten lassen! Ungefragt wird einem so eine Tonne vor die Tür gestellt. Das sind schon eigenartige Methoden. Nur weil Altpapier momentan viel Erlös bringt, schwappt die blaue Flut durch die Städte und Gemeinden im Landkreis. Die vielen Vereine, die auch schon Altpapier gesammelt haben als es noch nicht so lukrativ war, haben jetzt das Nachsehen. Und dabei brauchen sie das Geld so nötig vor allem für die Jugendarbeit.
Sicher mag es Leute geben, für die es nicht möglich ist, das Altpapier zu sammeln und für die Vereine bereitzulegen. Diejenigen können sich ja eine Tonne bestellen und vor die Tür stellen lassen.
Ich habe genug Platz im Keller und in Schwabmünchen wird jeden Monat eine Sammlung abwechselnd vom TSV und BRK durchgeführt. Da sammelt sich dann nicht so viel an. Und die Kartonagen bringen wir von Zeit zu Zeit zum Wertstoffhof. Ich brauche diese blaue Tonne jedenfalls nicht.
Meine Nachbarn sind derselben Meinung und werden die Tonne ebenfalls nicht annehmen.
Mich persönlich ärgert es auch, dass man nicht gefragt wird, sondern einfach diese Tonne vor die Tür gestellt bekommt. Es heißt zwar, dass sie wieder abgeholt wird, aber solange steht sie dann auf dem Gehweg rum und behindert die Fußgänger. Dieses Vorgehen finde ich einfach unverschämt.
Ich weiß, dass man in anderen Städten, z. B. in Ulm, die blaue Tonne beantragen muss. Und das finde ich in Ordnung. Was hier bei uns dagegen abläuft, das hat mit Wettbewerb nichts mehr zu tun. Vielleicht kommen in den nächsten Wochen noch die blauen Tonnen weiterer Firmen dazu. Und demnächst wird dann noch ein anderer Wertstoff so interessant, dass noch eine zusätzliche Tonne dazukommt. Wohin soll das noch führen?
Hallo, Mike Zehrfeld,
den kopf in den sand zu stecken, hilft sicher nicht, das problem sehen zu können... :-)
Private altpapierentsorger sind erst wieder aus der versenkung aufgetaucht, als der verkauf relativ hohen gewinn versprochen hat.
Den kommunalen entsorgungsbetrieben, die verpflichtet sind jedweden abfall abzuholen, wird durch den ausfall der durch den papierverkauf erzielten erlöse ein wichtiger teil der einnahmen weggenommen, die bisher geholfen haben, die gebühren einigermaßen stabil zu halten.
Betrachte doch einmal den aufgabenkatalog deines kommunalen entsorgungsbetriebs, dann wird klar, dass auf grund der vorhalteleistungen bei gleichzeitigem wegfall einer einnahmequelle gebührenerhöhungen nötig sein werden. Bei uns in der region Hannover spricht man von fast 10 % !
Ist dir das dann auch "wurscht" ?
Es kann doch nicht sein, dass wir gebührenzahler auf diese weise die gewinne privater betriebe finanzieren - oder ?
Dass übrigens, wenn die altpapierpreise wieder fallen, die privaten betriebe die abholung ohne werbeaufwand still und leise wieder einstellen werden, ist nachweisbar...
Fröhliche grüße aus Garbsen ( Region Hannover )