Schwabmünchen meine Heimatstadt

SMÜ von einem hochgezogenem Kranseil im sicheren Gurt
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Schwabmünchen liegt in der Lech-Wertach-Ebene, ca. 25 km südlich von Augsburg. Der Ort wird erstmals von Bischof Ulrich im Jahr 954 als „castellum Mantahinga" erwähnt. Es lassen sich allerdings wesentlich ältere Siedlungsspuren nachweisen, die keltische, römische und alemannische Besiedelung des Ortes belegen.

Nach lokalhistorischer Überlieferung verlieh Kaiser Ferdinand I. Schwabmünchen im Jahr 1562 das Marktrecht und -wappen.

Wir hatten auch einen sehr berühmten Freiheitskämpfer: Matthäus Klostermayr, den Bayerischen Hiasl . (*03.09.1736 in Kissing bei Augsburg / † 6.September 1771 in Dillingen/Donau ). Er war zunächst passionierter Jäger, dann Wildschütz, schließlich das was die Obrigkeit aus ihm gemacht hat, einen Räuber und Anführer einer „gerechten Räuberbande“ , der sein erbeutetes/geraubtes Geld an die zahlreichen Armen verteilte. Schließlich wurde er in Dillingen/Donau am 6. September 1771 hingerichtet, zunächst erdrosselt, zertrümmert, geköpft und schließlich gevierteilt. Den Kopf steckte man an den Dillinger Galgen; Körperteile wurden zur Abschreckung in Füssen, Oberdorf (heutiges Marktoberdorf) und eben in Schwabmünchen ausgestellt.

Wolfgang von Goethe machte auf seiner Italienreise (1786–1788) ebenfalls Halt in Schwabmünchen.

SMÜ hatte auch einen traurig berühmten Verbrecher zu verzeichnen.
Es war Maria Stenglin aus Mittelstetten, unweit von SMÜ. Sie wurde kurz nach Ihrer Heirat mit Isidor Frank Trinkerin (sie verzehrte täglich Branntwein im Wert von 2-3 Kreuzer, verrichtete aber trotzdem zuverlässig und korrekt Ihre Hausarbeit). Inspiriert durch ein Feuer in SMÜ im Jahre 1787 verfiel Sie der damals noch nicht erkannten Krankheit Pyromanie. So zündete sie 39 Häuser mit dem “Kienspan“ an.
Überführt der Brandstiftung und zum Tode verurteilt wegen purer Lust am „Zündeln“, wurde sie am am 15. August 1802 durch das Schwert am Kipfbühl hingerichtet.
Dies war das letzte vollstreckte Todesurteil.

1804/06 kam Schwabmünchen unter bayerische Herrschaft und wurde Sitz des Landgerichts.

Durch die Eisenbahnlinie Augsburg-Lindau (1847) und die Schranne (Getreidemarkt, 1855) setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. Schulen und eines neuen Krankenhaus (1899/1900) wurden errichtet.

Am Sonntag, den 4. März 1945, wurde Schwabmünchen durch einen schweren amerikanischem Fliegerangriff heimgesucht, zu einem Viertel total zerstört und zu zwei Dritteln schwer beschädigt. Über 60 Todesopfer waren zu beklagen. Bahnhof, Schienen und andere Transportwege, und vor allem das Gebäude der ehemaligen Weberei Holzhey (jetzt Federnfabrik Eberle) wurden zerstört.
In den Hallen der Weberei betrieb die Messerschmitt AG nämlich eine Teileproduktion für die ME 262, das erste und bis dahin einzige Kampfflugzeug mit Düsenantrieb.

Die Bevölkerungszahl wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg rund um die Hälfte durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen, für die eigens ein neuer Ortsteil, die „Wertachau“ geschaffen wurde. (ca. 2 km von SMÜ entfernt, denn die „Rucksackdeutsche“ bzw. die „Hura Flichtlinge“ waren nicht willkommen),

SMÜ wurde durch den bayerische Staat 1953 zur Stadt erhoben, was zugleich mit 1000 jährigem Bestehen des Ortes gefeiert wurde.

Schwabmünchen besitzt mittlerweile mit den eingegliederten Gemeinden Birkach, Klimmach, Mittelstetten und Schwabegg über 14000 Einwohner.

Das neu gestaltete Mittelzentrum Schwabmünchen, die „Neue Mitte“ verfügt heute über zahlreiche Einrichtungen. Wirtschaftlich besteht eine ausgewogene Mischung zwischen landwirtschaftlichen, gewerblichen und industriellen Betrieben. Mit medizinischer und schulischer Infrastruktur ist Schwabmünchen für Familien als Wohnort interessant. Zu den größten Arbeitgeber zählen Ritter GmbH (Kunststoffverarbeitung), Eberle-Federn, Osram und Bekleidungshersteller Schöffel.

Mit dem kommunalen Kunst- und Kulturgeschichtsmuseum, dem größten des Landkreises, der Galerie, der Stadthalle, dem Naherholungspark „Luitpoldpark“ mit alten Baumbeständen, Wanderwegen rund um Schwabmünchen, dem Freibad "Singoldwelle" als Warmwasserbad und der Nähe zum Naherholungsgebiet „Westliche Wälder" ist SMÜ sehr lebenswert und interessant für Jung und Alt.

…..wir fühlen uns hier wohl!

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei den Damen des Stadtarchiv‘s Schwabmünchen für die freundliche, schnelle und sachkundige Unterstützung bedanken.

Bürgerreporter:in:

Günter Presnitz aus Schwabmünchen

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