Konzertbesucher waren von den Improvisationen begeistert

"Orgelkonzerte sind nur etwas für Spezialisten." Dieses Klischee wurde in Schwabmünchen widerlegt. Beinahe 300 Besucher strömten zu dem Konzert mit dem Münchner Organisten Prof. Wolfgang Hörlin. Grund für dieses Konzert war die Errichtung und Einweihung der Orgel in der Schwabmünchner Kirche St. Michael vor 10 Jahren.
Der Interpret spielte Werke von Bach und Hummel, sowie eigene Improvisationen. Fast jeder Organist fühlt sich verpflichtet in einem Orgelkonzert Werke von Bach zu spielen, und oft werden diese zu Beginn des Programmes gesetzt. So auch in dem Konzert in Schwabmünchen. Aber dass es für den Interpreten nicht einfach ist, mit Werken von Bach zu beginnen, kann jeder Künstler bestätigen. Wolfgang Hörlin umschiffte geschickt die größten Gefahren der Bach’schen Orgelwerke, gleichwohl er aber nicht immer überzeugen konnte. Zu Hochform lief er aber dann bei Improvisationen über Pfingstlieder auf, damit konnte er beweisen, dass er nicht umsonst eine Professur für Orgelimprovisation an der Münchner Musikhochschule innehat. Der Künstler stellte sich auch der Herausforderung, über vom Publikum vorgegeben Themen zu improvisieren. Und da hat das Schwabmünchner Publikum mit Themenvorschlägen nicht gegeizt. Manche Konzertbesucher hatten sogar einige eigene Themen komponiert, in der Hoffnung, diese dann an diesem Konzertabend zu hören. Wolfgang Hörlin wählte dann zwei Themen für die "Publikumsimprovisation" aus, ein Marienlied und ein leicht atonales Thema eines Konzertbesuchers. Und so entstand ad hoc eine großartiges Orgelwerk. Positiv aufgenommen wurde vom Publikum auch das Werk des Komponisten Berthold Hummel. Die Besucher bedankten sich mit tosendem Beifall.